„Die Leute wollen raus“

Warum Vorarlberger Reiseunternehmer an den Sommer 2021 glauben.
Schwarzach 2020 war für Reisefans und Reisebüros kein einfaches Jahr. Lockdowns und Reisebeschränkungen ließen unzählige Urlaubsträume platzen. Doch wie geht es weiter? Wird man heuer auf große Reise gehen können? Klaus Herburger, Reiseunternehmer und Sprecher der Vorarlberger Reisebüros, ist zuversichtlich. „Wir hoffen auf den März/April, wenn dann so viele wie möglich geimpft sind“, sagt er. Bei Herburger Reisen werden schon wieder deutlich mehr Anfragen registriert. „Man merkt, dass die Leute unbedingt reisen wollen. Sie akzeptieren auch, dass sie Covid-Tests machen müssen“, berichtet der Reisebürochef, der für heuer mit 40 bis 60 Prozent des Umsatzes von 2019 rechnet. Relativ gut gebucht seien bereits Busreisen in Österreich oder Rhodos, auch die Adria wird laut Herburger immer öfter nachgefragt. Vielfach werde bei den Buchungen aber noch abgewartet.
Mehr Busse
Dass der Reisesommer 2021 sehr wohl stattfindet, glaubt auch Patrick Moosmann von 5 vor 12-Reisen. Der Lockdown und dass die EU Reisen weitestgehend ausbremsen möchte, seien aktuell zwar nicht gerade hilfreich und die Vorbereitungen insofern schwierig, „weil wir den genauen Startzeitpunkt nicht erkennen. Aber wenn es losgeht, dann sind wir da. Wir sind auch mächtig am Investieren“, unterstreicht Moosmann. Große Hoffnungen ruhen bei dem Feldkircher Reisespezialisten auf Busreisen. Der Fuhrpark wurde daher von zwei auf vier verdoppelt. „Wir gehen davon aus, dass der Bus als erstes wieder loslegen kann. Es gibt auch einen Riesennachholbedarf an Vereinsausflügen“, ergänzt Moosmann. Derzeit sei das Buchungsverhalten zwar noch etwas verhalten. Der Optimismus ist bei ihm aber auch deshalb vorhanden, „weil wir der Meinung sind, dass man Reisen nicht verhindern, sondern nur verzögern kann. Es ist jetzt ein brutaler Nachholbedarf da. Man merkt, die Leute mögen nicht mehr, sie wollen nur noch raus.“
Der Jänner zählt traditionell zu den stärksten Buchungsmonaten. Heuer haben die Mitarbeiter von High Life und Nachbaur Reisen bislang hauptsächlich Kataloge verschickt. Chef Michael Nachbaur rechnet aber damit, dass es zwischen Mai und Juni so richtig losgehen kann. Die Leute hätten eine extreme Sehnsucht nach Reisen, weiß er. Jetzt müsse es nur noch die Regierung auf die Reihe bekommen, dass es organisiertes Reisen gibt und die Kunden nicht bis kurz vor der Abreise auf Nadeln sitzen müssten. Einige Vorarlberger hat es indes schon in die Ferne verschlagen. „Ein paar Ziele gehen recht gut. Wir haben vereinzelt Kunden, die im Moment in Dubai, Thailand, auf der Dominikanischen Republik oder den Kanaren urlauben. Diejenigen, die weg sind, genießen es total“, schildert Herburger. vn-ger
„Wir gehen davon aus, dass der Bus als erstes wieder loslegen kann.“
„Die Leute akzeptieren auch, dass sie Covid-Tests machen müssen.“

