Röthis investiert trotz Budgetloch

Erstmals plant Vorderlandgemeinde im laufenden Jahr mit negativem Ergebnishaushalt.
Röthis Sehr stark beeinflusst das Coronavirus nicht nur den Alltag, sondern auch das Budget der Gemeinde Röthis – die Mindereinnahmen und Mehrausgaben belaufen sich durch die Pandemie auf rund 400.000 Euro. Erneut angestiegene Kosten durch fix vorgegebene Positionen im Bereich Sozialfonds (654.900 Euro) und Spitalfonds (546.700 Euro) kennzeichnen den Voranschlag für das laufende Jahr. Deutlich bemerkbar machen sich aber auch größere Investitionsprojekte.
Friedhof, Kanal, Öffis und mehr
So einige Pläne hat die Gemeinde für den Friedhof: Im Jahr 2021 sollen neue Urnengräber und ein barrierefreier Zugang errichtet werden, außerdem ist die Sanierung der Mauern vorgesehen.
Weiters geplant ist die Fortsetzung der Erneuerung von Wasserleitungen, dafür ist rund eine Million Euro eingeplant. Weitere größere Ausgabepositionen sind Kanalsanierungen mit 400.000 Euro, der öffentliche Personennahverkehr mit 196.800 Euro, die Jugendarbeit und Kleinkindbetreuung mit 160.600 Euro und die weitere Ausarbeitung der räumlichen Entwicklungsplanung, wofür im Budget 49.500 Euro veranschlagt sind.
Mittelschule wird generalsaniert
Ein weiteres großes Projekt ist die Generalsanierung der Mittelschule Sulz-Röthis. Die Kosten für diese Baumaßnahmen werden rund fünf Millionen Euro betragen und zwischen dem Land Vorarlberg und den Gemeinden Sulz und Röthis aufgeteilt. Diese Aufwendungen schlagen allerdings im aktuellen Budget noch nicht zu Buche, denn: „Diese Investition ist im Voranschlag 2021 noch nicht ersichtlich, da das Darlehen für diese Sanierung der Gemeindeverband Mittelschule Sulz-Röthis aufnimmt und die Gemeinden die Tilgungen zu tragen haben“, erklärt dazu Bürgermeister Roman Kopf. Die Tilgungen werden ab dem Jahr 2022 für Röthis einen Mehraufwand von jährlich knapp 60.000 Euro betragen.
Schuldenstand wird kleiner
Mit Einnahmen von 5.208.200 Euro und Ausgaben in der Höhe von 5.565.600 Euro ist der Ergebnishaushalt in diesem Jahr erstmals negativ und weist einen Abgang von 357.400 Euro auf. „Der Fehlbetrag zur Finanzierung des gesamten Haushalts müsste normalerweise über ein Darlehen abgedeckt werden. Da wir allerdings gerade noch liquide Mittel in dieser Größenordnung haben, haben wir uns entschlossen, 2021 auf eine Kreditaufnahme zu verzichten“, erklärt Bürgermeister Kopf. Auch der Schuldenstand kann um 203.900 Euro gesenkt werden und sollte am 31. Dezember rund 1,9 Millionen Euro betragen.
Die Gemeindevertretung hat diese Woche den Voranschlag mit den zwölf Stimmen der Gemeindeliste Röthis verabschiedet. mima
„Da wir gerade noch liquide Mittel haben, verzichten wir auf eine Kreditaufnahme.“

