Ein Skigebiet im Kleinformat

Bei Familie Resch-Köck aus Altach geht es mit einer Nähmaschine als Skilift ins Pistenvergnügen.
Altach Not macht bekanntlich erfinderisch, ganz besonders gilt das in Zeiten der Coronapandemie. Kerstin Resch-Köck (40) aus Altach hat sich für ihre sechsjährige Tochter Rosa-Nele etwas ganz Besonderes einfallen lassen und den eigenen Garten kurzerhand in ein privates Mini-Skigebiet samt selbstgebautem Skilift verwandelt. „Es lag plötzlich so viel Schnee wie schon lange nicht mehr. Meine Tochter ist begeisterte Skifahrerin. Sie ist den kleinen Hügel hinter unserem Haus immer wieder hinaufgetrippelt und mit den Skiern runtergefahren“, erinnert sich die gelernte Schneiderin. Später habe sie ihre Tochter mehrmals mit einem Seil den Hang hinaufgezogen. „Das wurde uns jedoch zu anstrengend, deshalb habe ich im Internet nach Alternativen gesucht“, erzählt die Altacherin.
Sieben Meter langer Schlepplift
Der Suchbegriff „Skilift im Garten“ führte sie zu einem Schweden, der sich in seinem eigenen Garten einen Skilift mithilfe eines Ventilator-Motors gebastelt hatte. „Das hat mich an meine Nähmaschine erinnert. Ich wollte das unbedingt auch versuchen.“ Nun mussten nur noch eine Umlenkrolle und ein Seil her. Fündig wurde Kerstin Resch-Köck im eigenen Dachboden. Mit tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes Karl-Heinz setzte sie die Idee schließlich in die Tat um. Sehr zur Freude ihrer skibegeisterten Tochter, die gleich den ersten Versuch auf dem hauseigenen, sieben Meter langen Schlepplift wagte. „Der erste Versuch war mäßig“, erzählt Kerstin Resch-Köck mit einem Lachen. Nachdem das Seil nachjustiert und weiter gespannt worden war, gab es für die Tochter dann kein Halten mehr. „Es hat super funktioniert, und seither läuft der Nähmaschinen-Skilift heiß.“ Sogar ein Nachtskifahren hat die Familie bereits auf der privaten Skipiste veranstaltet. „Dafür haben wir abends ein Flutlicht aufgestellt, da war die Begeisterung bei meiner Tochter groß.“
Der Mini-Skilift der Familie Resch-Köck habe sich bereits in der Nachbarschaft und bei Freunden herumgesprochen. „Immer wieder kommen Leute vorbei und bestaunen unseren Lift. Coronabedingt natürlich aus der Ferne“, erzählt die 40-Jährige.
Video geht viral
Auch in den sozialen Netzwerken verbreitete sich die Idee der Altacherin wie ein Lauffeuer. Etwa 20.000 Nutzer haben sich das Video vom Nähmaschinen-Lift bereits online angesehen. Und sollte Frau Holle mal vergessen für Nachschub zu sorgen, hat die kreative Familie auch dafür eine Lösung: „Dann bauen wir uns eben unsere eigene Schneekanone.“ VN-TAS

