Ich halte die neuen Auflagen schon für sinnvoll. Ich leide selbst unter Asthma und trage sie, auch wenn es nicht immer einfach ist. Aber das alles muss endlich auch mal ein Ende finden. Es tut jeder nur was er will, wenige achten auf den notwendigen Abstand. Vorhin sah ich jemanden, der zum Zeitunglesen am Bahnhof die Maske runter nahm. Es fehlt den Menschen immer noch am Bewusstsein, dass wir aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Corina Busca, 39, Bludenz
Während manche die Maske nicht tragen, klagen Händler über Eigensinn und Gier.
Schwarzach Montag ist Markttag in Bludenz. Drei Stände bieten Gemüse und Reis an. Ein Mann in Begleitung eines Jugendlichen steuern auf einen Stand zu, sie kauft kiloweise Äpfel. Die vorgeschriebene FFP2-Maske trägt von beiden dabei nur der Jugendliche. „Je älter, desto schlimmer steht es ums Masketragen“, erklärt ein Standbetreiber. Er habe schon Kunden gehabt, die von einem dritten Weltkrieg sprächen, schüttelt er den Kopf.
Auch ein Leiter eines Supermarktes klagt über das Verhalten mancher Kunden. Am Montag habe er nur drei Kunden auf die FFP2-Pflicht hinweisen müssen. Er werde der Diskussionen jedoch müde, berichtet von versuchten Hamsterkäufen und Personen, die haufenweise Gratis-Masken wünschen. Klar sei es keine Verbesserung für sein Personal, stundenlang die Maske tragen zu müssen, statt regelmäßige Tests zu machen. Es erspare aber Diskussionen mit der Kundschaft, warum einer eine Maske tragen müsse und der andere nicht.
Am Bahnhof ist die Situation eine andere, sowohl in Bludenz, Feldkirch wie auch Dornbirn. Im öffentlichen Nahverkehr ist die Maske schon länger ein ständiger Begleiter, nun ist es einfach die FFP2-Maske. Viele tragen sie bereits an den Bahnsteigen und Wartebereichen, nicht erst beim Einsteigen. Nur in den Raucherbereichen verschwindet die Maske oft schnell unters Kinn. VN-rau
Ich halte gar nichts von dem verschärften Lockdown. Aus meiner Sicht ist das alles nur eine große Inszenierung und Täuschung. Ich betreibe auch eine Webseite mit Informationen und Videos, um dagegen vorzugehen. Ich trage die FFP2-Maske nur aus dem einen Grund, weil es eben vorgeschrieben ist. Ich habe einfach keinen Bedarf, mich mit den Behörden wie der Polizei anzulegen. Herbert Galehr, 58, Bludenz
Ich halte die Maske an sich für keine schlechte Idee. Am Ende ist sie aber aus meiner Sicht etwas unsinnig, muss ich jedoch zugeben. In den Geschäften greift doch jeder alles in den Regalen an, im Bus hält sich jeder überall fest. Da halte ich es für wahrscheinlicher, dass ich durch Berührung mit dem Virus in Kontakt komme. Überflüssig ist die FFP2-Maske aber sicher nicht, das schon nicht. Kilian Mangeng, 21, Dornbirn
Es ist heute tatsächlich das erste Mal, dass ich nun selbst eine FFP2-Maske trage, es ist daher noch etwas ungewohnt. Ich denke, dass es schon helfen wird, das Coronavirus einzudämmen. Soweit ich es beurteilen kann, halten sich auch viele Menschen an die verschärften Vorgaben und tragen eine. Von dem her ist die Tragemoral der Vorarlberger schon eher gut. Chiara Luidold, 19, Feldkirch