Entspannung auf zu hohem Niveau
Infektionsgeschehen: Vorarlberg und Umgebung bleiben weit vom Zielwert 50 entfernt.
Schwarzach Auf den ersten Blick ist die Schweiz ganz gut unterwegs: Mitte Dezember war die Inzidenz bestätigter Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche auf mehr als 350 gestiegen. Seither sinkt sie langsam, aber stetig. Gestern belief sie sich erstmals nach langer Zeit wieder auf weniger als 150. Bei einer Pressekonferenz in Bern wurde Gesundheitsminister Alain Berset gefragt, warum er und seinesgleichen trotzdem nicht größeren Optimismus verbreiten würden. Antwort: Die Zahlen würden zwar zurückgehen, ansteckendere Mutationen sich aber immer stärker ausbreiten. Anfangs merke man das kaum, es komme jedoch täglich zu einer Verdoppelung.
Mutation in der Schule
Kurz darauf wurde bekannt, dass im Schulhaus Engelwies in der Stadt St. Gallen Fälle mit einem mutierten Virus entdeckt worden sind: Bei zwei Lehrpersonen sowie zwei Schülern ist es festgestellt worden. Medienberichten zufolge handelt es sich um die südafrikanische Variante. Zwei Klassen wurden in Quarantäne geschickt. In den nächsten Tagen sollen alle Personen der Schule getestet werden.
Vorarlberg bei etwa 120
Im Kanton St. Gallen sinkt die Inzidenz bestätigter Neuinfektionen seit geraumer Zeit. Aktuell beträgt sie 173 und ist nur etwas höher als jene, welche die Gesundheitsagentur Ages für Vorarlberg ausweist; 170 nämlich. Wie VN-Recherchen ergeben haben, entspricht dieser Wert jedoch nicht der Wirklichkeit: Er ist auf die Nachmeldung von 319 Infektionen zurückzuführen, die von 1. bis 13. Jänner im Land bestätigt wurden. Sie werden von der Ages zum größten Teil dem vergangenen Donnerstag zugeordnet. Noch diese Woche werden sie wieder aus der Inzidenz-Ermittlung herausfallen. Ohne sie liegt Vorarlberg bei rund 120.
Auch das ist ein vergleichsweise hoher Wert: In der näheren Umgebung befinden sich neben St. Gallen nur Graubünden (158) und Liechtenstein (137) darüber. Im süddeutschen Raum ist das Niveau niedriger: Die Landkreise Lindau und Oberallgäu sind mit 88 beziehungsweise 87 zuletzt unter 100 gerutscht, auch der Bodenseekreis (91). Ostallgäu liegt mit 49,6 knapp und Kempten Stadt mit 36 deutlich unter dem verbreiteten Zielwert von 50. In Österreich bewegt sich kaum etwas. Am Mittwoch vergangener Woche belief sich die Inzidenz auf 115, gestern auf 114. JOH