Frastanz lässt nicht locker

Vorarlberg / 27.01.2021 • 14:56 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der zunehmende Schwerverkehr macht Frastanz zu schaffen. Die Marktgemeinde fordert ein Fahrverbot.<span class="copyright">Marktgemeinde</span>
Der zunehmende Schwerverkehr macht Frastanz zu schaffen. Die Marktgemeinde fordert ein Fahrverbot.Marktgemeinde

Marktgemeinde fordert Fahrverbot für Schwerverkehr und beharrt auf Temporeduktion.

frastanz Dem zunehmenden Schwerverkehr in Frastanz will Bürgermeister Walter Gohm einen Riegel vorschieben. Von der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch verlangt man ein Fahrverbot für alle Lkw – ausgenommen Ziel- und Quellverkehr –, wie dies die BH Bludenz schon vor Jahren für Nenzing verordnet hat. Außerdem soll zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Reduktion des Verkehrslärms an der L 190 in ganz Frastanz das Tempo von 60 auf 50 Stundenkilometer begrenzt werden. Diese Temporeduktion wurde vom Verkehrsausschuss speziell in Hinblick auf den zunehmenden Lkw-Verkehr schon im Jahr 2015 vorgeschlagen. Zwischenzeitlich wurden von der BH Feldkirch in den Nachbarorten Göfis (Bodenaushub-Deponie Sigberg) und Nenzing (Firma Kessler) zwei zusätzliche Betriebsstätten mit hohem Verkehrsaufkommen genehmigt: „Der Marktgemeinde Frastanz wurde dabei keine Parteistellung zugestanden und wir wurden darüber offiziell auch nicht informiert“, erklärte Bürgermeister Gohm in Beantwortung einer Anfrage der Grünen.

Eine über Betreiben der Marktgemeinde Frastanz im November des Vorjahres durchgeführte Verkehrserhebung der BH Feldkirch hat zutage gebracht, dass an der
L 190 beispielsweise im Bereich des Bahnhofs täglich an die 650 Lkw unterwegs sind. „Unsere Lebensqualität hängt maßgeblich von tüchtigen Unternehmen ab, die Arbeitsplätze schaffen und Einkommen sichern“, betonte Gohm bei der Sitzung der Gemeindevertretung Mitte Jänner. Damit zusammen hänge naturgemäß auch ein entsprechendes Verkehrsaufkommen.

Schwerverkehr lenken

Doch Schwerverkehr müsse auch gelenkt werden: „Die Zunahme des Schwerverkehrs in den letzten Jahren erfüllt uns mit Sorge“, bestätigt Gohm. Es gelte daher, mit geeigneten Lenkungsmaßnahmen jenen Schwerverkehr aus Frastanz fernzuhalten, der nicht unmittelbar für Frastanzer Betriebe erforderlich ist.

„Die Zunahme des Schwerverkehrs in den letzten Jahren erfüllt uns mit Sorge.“

Walter Gohm
Bürgermeister Frastanz

Mit anderen Worten soll Schwerverkehr, der aus dem Unterland zu den Nenzinger Betrieben fährt (beispielsweise zu oder von den Firmen 11er oder Kessler bewegt’s), künftig nicht mehr durch Frastanz fahren dürfen, sondern über die Autobahnabfahrt Nenzing geleitet werden. „Damit ist zwar ein Umweg verbunden“, gibt Gohm zu, den müssten aber auch die Frastanzer Betriebe seit vielen Jahren in Kauf nehmen, wenn Transporte von oder in Richtung Arlberg notwendig sind – jeder der Rondo-Lkw würde so zum Beispiel fünf Kilometer Umweg machen.

Aktuell wird Schwerverkehr, der vom Arlberg kommend nach Satteins oder Göfis muss, durch die Verordnung der Bludenzer BH (Lkw-Fahrverbot an der L 87 Gaiserstraße) ebenfalls durch Frastanzer Wohngebiet geführt anstatt über die Autobahnabfahrt Nenzing L 190. Für jeden Lkw zum Satteinser Betriebsgebiet Augasse bedeutet das fast zehn Kilometer Umweg und entsprechend höhere Umweltbelastung – vor allem in Frastanz.

Ähnliches gilt für das Betriebsgebiet in der Dorfstraße Göfis (beispielsweise die Firmen Schmid oder Kaufmann), wo die BH Bludenz den fünf Kilometer langen Umweg durch Frastanz vorschreibt. „Das von der BH Bludenz verordnete Fahrverbot an der L 87 Gaiserstraße, das diese Umwege durch Frastanz bewirkt, ist für uns nicht nachvollziehbar“, stellt der Bürgermeister in seinem Schreiben vom November des Vorjahres an die BH Feldkirch fest.

Ein dazu von Frastanz gewünschter Gesprächstermin – auch mit den anderen betroffenen Gemeinden – hat bisher noch nicht stattgefunden. „Wir lassen da aber nicht locker“, versicherte Bürgermeister Gohm bei der Sitzung der Gemeindevertretung Mitte Jänner.

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