Wenn der persönliche Austausch fehlt

Stefan Walch bleibt auch während des Lockdowns innovativ.
BLUDENZ Die Maßnahmen im Zuge der Coronapandemie betreffen nicht nur die Schulen, Hotellerie und Gastronomie, sondern vor allem auch die Fachgeschäfte. Diese bleiben auch während des dritten Lockdowns wiederum geschlossen. Stefan Walch, der nunmehr in dritter Generation das renommierte Sportgeschäft Walch in der Bahnhofstraße in Bludenz betreibt, fehlt vor allem der direkte Kontakt mit den Kunden: „Wir haben viele Stammkunden, die uns auch jetzt in dieser belastenden Situation die Treue halten. Ich freue mich sehr über jeden einzelnen Anruf. Wir bieten einerseits einen Click&Collect-Service, andererseits senden wir unsere Artikel auch per Post zu.“ Beide Verkaufsarten basieren auf kontaktloser Übergabe. Während des Lockdowns wird im Geschäft jeweils von Montag bis Freitag vormittags ein Journaldienst geführt. „Da die Sportbekleidung aktuell nicht anprobiert werden kann, ist ein Umtausch der zugestellten Ware jederzeit gewährleistet“, versichert der Sportartikelhändler.
Beratung als wichtiger Faktor
„Ich habe Verständnis für die Maßnahmen. Langsam wäre ich jedoch froh, wenn wieder eine gewisse Normalität einkehren würde. Die Mitarbeiter und die Kunden bilden das Herz unseres Betriebs. Es ist einfach eine andere Form der Beratung, wenn die Kunden zu uns ins Geschäft kommen können“, führt Walch weiter aus. Es gehe ihm nicht nur um den Verkauf der Ware, sondern vielmehr um einen gegenseitigen Austausch: „Unser Service besteht beispielsweise auch in Tourenberatungen und anderen Fragestellungen. Der persönliche Kontakt bildet dabei einen ganz wichtigen Faktor. Da wir von der Firmenphilosophie her gemeinwohlorientiert sind, ist uns eine nachhaltige und faire Produktion unserer Waren wichtig. Es ist auch bei unseren Kunden deutlich bemerkbar, dass dieser Aspekt eine immer größere Rolle spielt.“ Stefan Walch hat das Geschäft vor wenigen Jahren von seinem Vater Richard übernommen. Nach einem Studium der Forstwirtschaft an der BOKU in Wien folgte die Rückkehr in den elterlichen Betrieb.
Regionales Bewusstsein
Trotz der aktuellen Herausforderung sieht er vieles auch positiv: „Wir sind ein tolles Team mit Beate, Amelia, Elke und Doris, das alle Maßnahmen auf sehr breiter Ebene mitträgt. Allein wäre die Situation sicherlich zermürbend. Auch die WIGE und das Bludenzer Stadtmarketing sind sehr unterstützend. Was mir ebenfalls gut gefällt, ist die Vernetzung mit anderen Bludenzer Geschäften. Es herrscht ein verstärktes regionales Bewusstsein.“ Die Coronakrise mache auch kleine Dinge wie etwa einen Händedruck wieder wertvoll: „Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ich freue mich schon wieder sehr auf persönliche Begegnungen.“ BI
„Ich wäre froh, wenn langsam wieder eine gewisse Normalität einkehren würde.“
Stefan Walch, GF Walchbewegt