„Zwei Seiten einer Medaille“

Videokonferenzen in allen Gemeindestuben derzeit Gebot der Stunde.
Schruns Die Coronazeit fordert allen viel ab, denn zu Hause zu bleiben und möglichst wenig soziale Kontakte zu pflegen, ist in so mancher Berufssparte sehr schwierig. So auch in den zahlreichen Gemeindestuben des Landes. Doch zahlreiche Bürgermeister, Gemeindevorstände oder andere Vereine nutzen die Möglichkeit der Videokonferenzen. Denn dank Internet ist dies heute fast problemlos zu bewerkstelligen und bedarf nur weniger Mausklicks, um seine Gesprächspartner zu sehen und zu hören.
Doch nicht jeder ist technisch so versiert, dass er ein Programm herunterladen, installieren und sodann auch fachgerecht bedienen kann. „Wir in unserer Gemeindestube haben gute Erfahrungen mit Videokonferenzen gemacht“, berichtet der Schrunser Bürgermeister Jürgen Kuster.
Technisches Know-how
„Auch ältere Gemeindemitglieder haben zwischenzeitlich den Vorteil erkannt und nehmen gerne an solchen Besprechungen teil.“ Natürlich habe es etwas Überzeugungsarbeit gebraucht, und dem einen oder anderen habe man mit der technischen Einrichtung behilflich sein müssen, aber dies seien eben Anfangsschwierigkeiten gewesen. Den Vorteil für diese Art der Besprechungen sieht Kuster klar in der Zeitersparnis. „Außerdem können so ganz leicht externe Besprechungspartner dazugeschaltet werden. Außerdem sichert dies in Zeiten von Corona die eigene Gesundheit und die der anderen.“ Wichtig sei allerdings eine straffe Tagesordnung bei einer Besprechung und die nötige Disziplin aller Teilnehmer, das Mikrofon auszuschalen, wenn andere sprechen. Aber natürlich habe jede Medaille zwei Seiten und so gingen klar die menschlichen Regungen in den Gesprächen verloren, weiß der Gemeindechef aus eigener Erfahrung.
Menschliches fehlt
„Wenn ich beispielsweise für ein Projekt Überzeugungsarbeit leisten möchte, kann ich ganz gut die Stimmung bei den Teilnehmern wahrnehmen, das ist bei einer Videokonferenz kaum nachvollziehbar. Da fehlen einfach das Feedback und die menschlichen Regungen“, so Kuster. Auf die Frage, ob er diese Art der Besprechungen auch nach der Pandemie beibehalten möchte, meint er: „Da, wo es Sinn macht, ja. Zum Beispiel wegen einer halbstündigen Besprechung nach Bregenz zu fahren, da würde es für mich Sinn machen.“ Ausgenommen von solchen Videokonferenzen sind alle Besprechungen, die auch öffentlich zugänglich sind, wie beispielsweise die kommende Gemeindevertretungssitzung, bei der auch über das Budget abgestimmt wird. STR