Klauser Adler soll bald wieder abheben

Investor kauft Traditionsgasthaus und macht sich auf Suche nach einem Pächter.
Klaus Groß war der Schock im Mai des Jahres 2019. Nach fünf Jahren warf das damalige Betreiberpaar des Gasthauses Adler in Klaus, Alex und Brigitte Breuss, das Handtuch. Nicht die wirtschaftliche Situation war schuld – im Gegenteil, das Gasthaus lief gut und war Treffpunkt von zahlreichen Vereinen und Stammgästen aus dem ganzen Vorderland –, sondern die langjährige erfolglose Suche nach passendem Personal. Nach über 80 Jahren Gastwirtschaftsbetrieb in dem über 200 Jahre alten Gebäude war Schluss für den Adler. Für die Gemeinde Klaus bedeutete dies gleichzeitig den Verlust des letzten verbliebenen Dorfgasthauses, der Engel hatte bereits zwei Jahre zuvor seine Türen geschlossen. Der Adler wurde zum Verkauf ausgeschrieben.
Adler dürfte die Schwingen heben
Nun, fast zwei Jahre später, scheint wieder Bewegung in die Sache zu kommen und möglicherweise werden sich die Türen des Adlers bald wieder für Gäste öffnen. Das Gebäude wurde verkauft an die in Feldkirch ansässige APF Immobilien GmbH. Dahinter steht in Person als Alleineigentümer der Feldkircher Edwin Schädler. Seine Motive sind klar: „Das Haus macht einen sehr gepflegten Eindruck, die Lage mit Aussichtsterrasse sowie direkt neben der Kirche ist einzigartig, zudem liegt das Haus im Umfeld eines wunderschönen Naherholungsgebietes.“ Genaue Zahlen will Schädler zwar nicht verraten, er beschreibt den Kaufpreis aber durchaus als vertretbar, weshalb er sich auch zum Erwerb entschlossen hat.
Schädler ist nun auf der Suche nach einem passenden Pächter, denn er stellt klar: „Ich bin Investor, aber kein Koch.“ Dabei hat der Feldkircher auch klare Vorstellungen: Es soll ein gutbürgerliches Gasthaus für das Dorf und für die Menschen aus der Region entstehen, mit einer Karte, die von einheimischen Speisen beherrscht wird und auch in einer Preisklasse, in der ein Gasthausbesuch erschwinglich bleiben kann.
Diese Suche könne laut Schädler durchaus eine Herausforderung sein, aber er will sich die nötige Zeit dafür nehmen. Bieten kann er auf jeden Fall eine klassische Pächterwohnung im ersten Stock, in den weiteren Stockwerken befinden sich weitere Wohnungen, die vermietet sind. Gleichzeitig hofft Schädler darauf, dass durch die Coronapandemie auch vermehrt wieder auf heimische Gastfreundschaft gesetzt wird, was einem neuen Pächter den Start eventuell erleichtern könnte.
Er sieht auch Möglichkeiten zur stärkeren Zusammenarbeit mit den Vereinen und vor allem auch mit der benachbarten Pfarre. Der klassische Messbesucher am Sonntag soll nach dem Gottesdienst seinen Weg in den Adler finden. Aber auch für kirchlich-familiäre Feierlichkeiten wie etwa Erstkommunion, Hochzeit oder auch Beerdigungen bietet das Gasthaus ebenso einen passenden Rahmen wie auch für andere privaten Feiern.
Passender Pächter gesucht
Für den Klauser Bürgermeister Simon Morscher sind die jüngsten Entwicklungen positiv zu bewerten: „Der Adler war stets ein Ort der Begegnung der Menschen und der Vereine. In den letzten beiden Jahren hat man deutlich gemerkt, wie sehr der Gemeinde ein Gasthaus fehlt. Wir würden uns sehr über eine Wiedereröffnung freuen.“
Mit dem Verkauf wurde nun ein erster Schritt zur Wiederauferstehung des Adlers getan, fehlt nur noch der passende Pächter. Etwaige Interessenten haben unter der Telefonnummer 05522/90558510 die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. CEG
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