Stadtchefin statt Statthalterin

Frauenpower Nach der Wahl ist vor der Wahl. Das gilt auch für Gemeindewahlen, die vorbehaltlich der Bewältigung der Pandemie 2025 über die Bühne gehen. Als unrühmlich eingestufte Ereignisse können bereits jetzt das Personenkarussell in Schwung bringen. Beispiel dafür bildet in der Volkspartei mit Landesparteichef und LH Markus Wallner (53, VP) die Stadt Feldkirch. Dort hat es Stadtchef Wolfgang Matt (65, VP) mit seinem fragwürdigen Vordrängen in Sachen Covid-Impfung in einem Seniorenheim auch zum Ärger Wallners zu zweifelhaftem Ruhm gebracht: Matt wurde nicht nur in die ZiB2 zu Armin Wolf (54) geladen, sein Fauxpas fand sogar ein Plätzchen in der britischen Zeitung „The Guardian“. Nachdem sich Matt schlussendlich doch zu einer Entschuldigung durchgerungen hat, ist für ihn zwar die Sache vom Tisch. Hinter den Kulissen werden vor dem Hintergrund, dass Matt 2025 seinen 70. Geburtstag feiert, bereits Personalrochaden besprochen. Während die einen sagen, Wallner solle die einstige Vizestadtchefin und jetzige Statthalterin Barbara Schöbi-Fink (60, VP) nach Feldkirch schicken und Landesrat Christian Gantner (40, VP) zum Statthalter küren, würden andere gerne die derzeitige Stadträtin Gudrun Petz-Bechter (44, VP) an der Spitze der Stadt sehen. Die Gefahr, dass die Schwarzen nach Bregenz auch Feldkirch verlieren könnten, ist für viele Funktionäre bei der Gemeindewahl 2025 gegeben. In Feldkirch musste die VP bereits nach der letzten Wahl eine Koalition mit den Blauen eingehen.
Schlusslicht Der Staatsekretär im Verkehrsministerium, Magnus Brunner (48, VP), hat den Mitgliedern der Bundesregierung und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (58, Grün) etwas voraus. Niemand ist so unbekannt wie er. 51 Prozent der Österreicher erklären in einer Umfrage, die Unique-Research für die Tagezeitung „Heute“ durchgeführt hat, noch nichts von Brunner gehört zu haben. Damit ist der Vorarlberger offenbar der Einzige, der hier die 50-Prozentmarke knackt. Direkt vor ihm liegt Staatssekretärin Mayer mit einem Unbekanntheitswert von 49 Prozent. Aufgefallen ist Brunner 49 Prozent, den meisten von ihnen allerdings weder positiv noch negativ. Drei Prozent der Österreicher geben dem Staatssekretär ein gutes Zeugnis, acht Prozent der Befragten ein schlechtes. Die gute Nachricht für den Staatssekretär: Kein anderes Mitglied der Bundesregierung hat einen geringeren negativen Wert als der Bregenzer.
Nachfolgesuche Wenn ein VP-Politiker in Vorarlberg aufgetreten ist, durfte ein Mann nie fehlen: Daniel Mauche (33). Mauche war für Fotos und Videos zuständig und bespielte damit die Onlineauftritte der Schwarzen. In jüngster Zeit fehlte er. Der Grund: Mauche hat seinen Job in der Landespartei an den Nagel gehängt und sich nicht nur aus der Politik, sondern auch aus Österreich verabschiedet. Mauche versucht sein Glück nun in Zypern. Auch der zweite Posten für Öffentlichkeitsarbeit in der Volkspartei ist bald frei. Martin Begle (36) hat sich nämlich ebenfalls neue Aufgaben gesucht und wird die Partei verlassen. Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz (53) befindet sich bereits auf Nachfolgesuche.
Streitbar Ungeachtet dessen, dass er seit der Gemeindewahl 2020 nicht mehr in der Lecher Gemeindevertretung mit Bürgermeister Stefan Jochum (54) mitmischt, gibt sich Hotelier Gerold Schneider (54) weiterhin als streitbarer Bürger. Streitbar deshalb, weil Schneider im Zusammenhang mit dem Bau des Lecher Gemeindezentrums abermals eine Aufsichtsbeschwerde an die Kontrollabteilung des Landes mit Richard Peter (41) gesandt hat.