bregenz Der Wind ist der Baumeister der Lawinen: Dieser geflügelte Satz gilt derzeit mehr denn je. Teils orkanartige Stürme haben im Gebirge zu massiven Schneeverfrachtungen geführt, die Lawinenwarnstufe wurde auf 4 gesetzt. Bernhard Anwander vom Lawinenwarndienst spricht von einer heiklen Situation, die in höheren Lagen neuerlich zu Straßensperren führen könnte. „Viel hängt davon ab, was die angekündigte Kaltfront an Niederschlägen bringt“, erklärt Anwander.
Auf jeden Fall hat das Land wieder den Hubschrauber des Bundesheers angefordert. Der Lawinenexperte geht davon aus, dass die kurzen Aufhellungen, die das Wetter zwischendurch hergibt, zu Erkundungsflügen sowie Lawinensprengungen genutzt wurden bzw. genutzt werden. Bis wann mit einer Entspannung zu rechnen ist, lässt sich laut Bernd Anwander aufgrund der wechselhaften Witterung eher schwer einschätzen. Ein bedeutender Faktor sind die Temperaturen. Bleibt es kalt, setzt sich die Schneedecke langsamer, bleiben sie auf der wärmeren Seite, geht der Setzungsprozess schneller vor sich. Mit Regen und Wärme herrscht unterhalb von 1800 Metern große Lawinengefahr. Oberhalb dieser Grenze verschärfen Neu- und Triebschnee sowie Sturm die Situation. Aktivitäten abseits gesicherter Pisten sind vor diesem Hintergrund wenig bis gar nicht ratsam und sollten deshalb unterlassen werden. VN-MM