Blum-Belegschaft nutzt Bus und Fahrrad

Mobilitätskonzept setzt in Höchst auf Ausbau von Busverbindungen und Radwegenetz.
HÖCHST Die Gemeinde Höchst sorgt für eine zusätzliche Busspur im Ortsteil Brugg vom Werk 2 der Beschlägefirma Julius Blum Richtung Rheinbrücke. Zudem gibt es einen neuen Anschluss der Kreuzdorfstraße an die Brugger Straße
L 40. Hier baut die Firma Blum ihren Betriebsparkplatz um.
Die Gemeinde ersuchte das Unternehmen deshalb um Informationen über das Mobilitätskonzept der Firma.
Vor dem Beschluss zur Umwidmung verschiedener Flächen für den Betriebsparkplatz boten Vorstandsmitglied Gerhard Humpeler und Katharina Schön vom Mobilitätsmanagement der Firma Einblick in das Vorhaben. Von den 6180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Blum im Land sind rund 3000 in Höchst beschäftigt.
Klimafreundlich unterwegs
Knapp 40 Prozent von ihnen nehmen für den Arbeitsweg das Fahrrad sowie Bus und Bahn oder Fahrgemeinschaften in Anspruch oder kommen zu Fuß. Katharina Schön konnte berichten, dass Blum-Mitarbeiter im Vorjahr die Rekordstrecke von über 800.000 Kilometer per Fahrrad zurückgelegt haben, viele sind auch im Winter mit dem Rad unterwegs.
Das Unternehmen unterstützt Radler unter anderem mit Abstellplätzen nahe dem Werkseingang, Umkleideräumen und Duschen. Lehrlinge erhalten einen Zuschuss zu den Kosten für Bahn oder Bus, es gibt Lehrlingsbusse.
Katharina Schön und Finanzvorstand Gerhard Humpeler betonten das Interesse des Unternehmens, den Anteil an Rad- und Busfahrern zu erhöhen. „Dazu müssen allerdings auch das Angebot der Öffis sowie das Radwegenetz entsprechend gut sein.“
Tiefgarage, Parkhaus?
Gerade im Dreischichtbetrieb ist es vielen der Blum-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nicht möglich, auf den Bus umzusteigen. „Wenn der Weg zur Arbeit mit Bahn oder Bus eine Stunde beträgt, mit dem Pkw aber 20 Minuten, dann ist die Entscheidung für die meisten klar.“ Höchster Mandatare fragten nach der Präsentation, ob tatsächlich so große Flächen als Parkplätze genutzt werden müssen, Tiefgaragen oder Parkhäuser hätten geringeren Flächenbedarf. Dem stimmte Gerhard Humpeler zu, aber: „Wir überlegen solche Lösungen etwa beim Werk 2. Im Vorfeld muss aber klar sein, wo genau der längst versprochene Anschluss an die künftige Autobahn entsteht.“ Denn eine Parkfläche lässt sich bei Bedarf relativ einfach verlegen, ein Parkhaus hingegen nicht.
Umwidmung beschlossen
Bei der Firma Blum werde intensiv an einem Verkehrskonzept gearbeitet, das vom Pkw-Verkehr möglichst entlaste. Sobald umsetzbare Ergebnisse vorliegen, werde man gerne weiter informieren.
Nach der Präsentation beschloss die Höchster Gemeindevertretung über Antrag von Bürgermeister Herbert Sparr ohne Gegenstimme eine Änderung des Flächenwidmungsplanes für den Blum-Parkplatz. Ein Teil des Geländes an der Kreuzdorfstraße wurde von Bauerwartung-Mischgebiet in Sondergebiet Betriebsparkplatz umgewidmet. Zwei Mandatare (Mitarbeiter der Fa. Blum) enthielten sich wegen Befangenheit der Stimme. AJK