Inatura hegt gewaltige Sammlung

Naturkundemuseum hat großen Schatz an Datensätzen und Exponaten.
Dornbirn Als Dokumentationsstelle der Natur Vorarlbergs trägt die inatura eine besondere Verantwortung. Über 150.000 Sammlungsbelege und rund 1,2 Millionen Datensätze befinden sich aktuell in den naturwissenschaftlichen Sammlungen und in der Datenbank der inatura – Tendenz steigend. Damit die Sammlungen erhalten bleiben, arbeitet die Forschungsabteilung auch in diesen Zeiten kontinuierlich weiter, wie die inatura berichtet.
Biodiversitätsverlust, Klimakrise, Globalisierung – all das sind Veränderungen, denen die heutige Gesellschaft gegenübersteht. Jenseits von Panikmache und Verharmlosung versuchen Wissenschaftler fundierte und sachliche Aussagen zu diesen Herausforderungen zu treffen. Dazu brauchen sie Daten und Fakten. Als Informationquelle spielen dabei die naturwissenschaftlichen Sammlungen und die Verbreitungsdatenbank der inatura eine wichtige Rolle.
Für moderne Forschungsmethoden wie das DNA-Barcoding sind zoologische und botanische Sammlungen wahre Schatzkisten. Diese Methode aus der Genetik wird dazu verwendet, eine Tier- oder Pflanzenart über ihr genetisches Erbgut zu definieren. Wo früher noch mit Worten und Zeichnungen beschrieben wurde, wird jetzt die gewonnene Erbinformation in internationalen Datenbanken abgespeichert.
Was manche als Hobby betreiben, ist eine der Kernaufgaben der inatura. Denn gemäß dem Code of Ethics von ICOM (International Council of Museums) ist der Zweck von naturhistorischen Museen, Sammlungen anzulegen und zu bewahren. „Das Sammeln und Bewahren steckt also in der Genetik eines jeden naturkundlichen Hauses,“ fasst Anette Herburger, Leiterin der Abteilung Forschung an der inatura, zusammen.
Sammeln in Datenbanken
Heute hat die Dokumentation von Beobachtungsdaten in Datenbanken das Sammeln von realen Belegen weitgehend abgelöst. “Trotzdem wachsen die Sammlungen ständig mit Belegmaterial aus unseren Forschungsprojekten, Spenden und Ankäufen. Die Sammlungsarbeit geht immer weiter. Wir sind ständig im Sammelfieber“, erklärt Anette Herburger.
„Wir haben auch außergewöhnliche Funde in unserer Schatzkammer. Ein Highlight ist der Stoßzahn eines Wollhaarmammuts, das sich vermutlich auf der Suche nach neuen Weideplätzen im Schesatobel aufgehalten hat und dort verendet ist,“ so Herburger. „Der Zahn ist so schwer, dass es schon zwei starke Männer braucht, um ihn zu transportieren.“
Damit die Sammlungsstücke der Nachwelt erhalten bleiben, müssen sie speziell behandelt werden. Tote Insekten werden, auf Insektennadeln aufgespießt, in Insektenkästen aufbewahrt, tote Vögel und Säugetiere präpariert. Skelette und Vogeleier werden sorgfältig verpackt und Amphibien in Alkohol eingelegt. Pflanzen werden getrocknet und gepresst in Herbarien aufbewahrt, Pilze in luftdichten Gefäßen gestapelt. Minerale, Gesteine und Fossilien finden sich in Schubladen geordnet wieder. Die besonders großen Brocken werden auf Schwerlastregalen gelagert.
„Die Sammlungen wachsen stetig mit Belegmaterial aus unseren Forschungsprojekten.“
