Sulzberg beschließt Sparhaushalt

Notverbund Thal-Doren-Sulzberg, Umbau des Alten Pfarrhofes, Abwasserkanal gehören zu den Investitionen.
Sulzberg Die Einnahmen sind rückläufig, der Finanzierungsrahmen bleibt. In diesem Spannungsfeld hat die Gemeinde Sulzberg den Haushaltsplan 2021 beschlossen, den man durchaus als Sparbudget bezeichnen kann.
250-seitiges Zahlenwerk
Der Haushaltsvoranschlag 2021 ist ausgaben- und einnahmenseitig nicht nur sehr schlank, sondern er hat, wie schon im Vorjahr, ein völlig neues Erscheinungsbild. Das 250-seitige Zahlenwerk wurde der Gemeindevertretung auf Basis der neuen Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung (VRV) präsentiert.
Erstmals Negativzahlen
Gewöhnungsbedürftig – und das ist erstmalig – sind Negativzahlen
unter dem Strich. Der Ergebnishaushalt weist ein Minus von 488.700 Euro aus, im Finanzierungshaushalt steht ein Minus von 1.181.700 Euro. Die Gemeinde kann zwar die laufenden Ausgaben gut stemmen, aber infolge des neuen Finanzmechanismus und der vorausgegangenen sehr detaillierten Vermögensbewertung schlagen die Abschreibungen negativ zu Buche. Darüber hinaus ist das Voranschlagsergebnis für das laufende Jahr geprägt durch Investitionen, die noch aus Beschlüssen der Vorperiode resultieren: Der Notverbund Thal-Doren-Sulzberg, der Netzausbau der Wassergenossenschaft Hinterberg-Schönenbühl, der Umbau des Alten Pfarrhofes und der Abwasserkanal Unterdreienau, um die größten Brocken zu nennen.
Keine automatisierten Ausgaben
Sparen geht bekanntlich im Kleinen. Genau hingeschaut wurde bei einer Reihe von schon „automatisierten“ Ausgaben. „Das haben wir immer schon gekriegt“ ist angesichts der aktuellen Lage nicht mehr der richtige Satz, stellt der Sulzberger Bürgermeister Lukas Schrattenthaler klar und meint damit Förderungen, die im Laufe der Zeit zur Selbstverständlichkeit geworden sind.
Gleichzeitig bittet er auch um Verständnis, dass angesichts der momentan geltenden Lockdown-Bestimmungen im Vorfeld der Budgetbeschlussfassung es nicht möglich war, mit den Vereinen, den Landwirten und Genossenschaften im Ort ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam Unterstützungsmaßnahmen und Einsparungsmöglichkeiten zu diskutieren. Die Frage des Bürgermeisters „Glaubt ihr, wir schaffen das?“ wurde jedenfalls einstimmig mit Ja beantwortet und der Beschluss gefasst. est