„Unser Paul ist ein Kämpfer!“

Beim Warten war Geduld gefragt.
Für den Fünfjährigen aus Feldkirch wurden Stammzellspender gefunden.
feldkirch Auf diese Nachricht haben viele Menschen gewartet, allen voran die Eltern und Emil, der jüngere Bruder von Paul. Für den fünfjährigen Buben aus Feldkirch, der an akuter Leukämie erkrankt ist, konnte nämlich ein Stammzellspender gefunden werden. Die Erleichterung bei Manuel Hartmann ist groß. „Uns fiel ein Stein vom Herzen“, sagt der Vater gerührt und spricht von einer Achterbahnfahrt, der die Familie in den vergangenen drei Monaten ausgesetzt war. „Der Spender stammt aus dem deutschsprachigen Raum.“ Mehr darf Susanne Marosch, Obfrau der Leukämiehilfe „Geben für Leben“ auf VN-Anfrage nicht verraten, aber auch sie ist froh, dass Paul diese Chance erhält. Derzeit bekommt Paul den dritten Chemoblock. Anschließend wird er auf die Stammzelltransplantation vorbereitet.
Ansturm auf Typisierungsaktion
Noch im Dezember hatte der Verein „Geben für Leben“ für Paul eine Typisierungsaktion in der Volksschule Feldkirch-Nofels organisiert. Sie wurde geradezu gestürmt. Innerhalb weniger Stunden ließen sich 1039 Personen typisieren. „Als ich die Menschenschlange gesehen habe, kamen mir die Tränen“, schildert Manuel Hartmann offen seine Empfindungen. Dann begann das Warten. Die Hoffnung auf eine passende Stammzellspende haben die Eltern des Buben nie aufgegeben. Dann war es fix, die Suche nach einem Spender in der weltweiten Datenbank fand ein gutes Ende, und das in doppelter Hinsicht. Es gibt nämlich zwei Spender, die Paul helfen könnten.
Bei Paul machten sich erste Symptome der Erkrankung im Herbst bemerkbar. „Er hatte am ganzen Körper blaue Flecken“, erzählt der Vater. Eine Blutabnahme erbrachte ein schlechtes Blutbild und einen ersten Verdacht. In der Uniklinik Innsbruck bestätigte sich schließlich die schlimm Diagnose. Erschwerend kam hinzu, dass Paul an einer sehr speziellen Form der Leukämie leidet. Es folgten Zyklen von Chemotherapien, die Paul auch zur Überraschung der Ärzte gut wegsteckt. „Paul ist ein Kämpfer“, bemerkt der Vater stolz. In zwei bis drei Monaten soll der Bub die Stammzellen seines Spenders erhalten. Susanne Marosch freut sich über jeden Treffer, auch wenn er nicht von einem Spender aus den eigenen Typisierungen stammt. „Es gibt noch so viele Menschen, die hoffen und denen wir helfen können“, verweist die Russpreisträgerin auf den zweijährigen Paul aus Oberösterreich und seine 22-jährige Cousine, die ebenso sehnsüchtig einer positiven Botschaft harren.
Froh ist Marosch darüber, in Zeiten wie diesen für leukämiekranke Menschen dank der Möglichkeit der kontaktlosen Typisierungen ein Anker der Zuversicht sein zu können, denn: „Je mehr Menschen sich typisieren lassen, umso wahrscheinlicher wird es, einen passenden Spender für die Kinder und alle anderen Betroffenen zu finden“, betont Susanne Marosch. Daneben muss noch Geld für 32.000 Typisierungen aufgebracht werden. Marosch zuversichtlich: „Es ist immer irgendwie gegangen.“ VN-MM
„Der Spender stammt aus dem deutschsprachigen Raum, mehr darf ich nicht sagen.“

Für Paul ließen sich viele typisieren.
