Kein Impfstoff für das Hospiz am See

Beschäftigte müssen auf die nächste Impfrunde warten.
Bregenz Die Wege, die der Impfstoff gegen Covid-19 in Vorarlberg geht, sind zuweilen unergründlich. Während in den Krankenhäusern bereits Anfang Jänner großflächig medizinisches und anderes Personal geimpft wurde, warten die Beschäftigten im Hospiz am See immer noch auf eine Impfung. Laut dem ärztlichen Leiter, Klaus Gasser, stehen 30 Personen auf der Impfliste. „Es handelt sich um Krankenpflegepersonal, Therapeuten und Ärzte“, erklärte Gasser auf VN-Anfrage. Mitarbeitende aus der Verwaltung seien bewusst ausgeklammert worden. „Wir haben ausschließlich Personen angegeben, die in direktem Kontakt mit unseren Gästen stehen“, betont der Arzt.
Wöchentliche Nachfragen
Das Hospiz am See wird als Krankenanstalt geführt und müsste über die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) mit Impfstoff versorgt werden. Derzeit frage er mindestens einmal pro Woche nach, bis wann mit einer Erstimpfung gerechnet werden könne. „Wir wären froh, wenn das bald der Fall sein würde“, räumt Klaus Gasser ein. Auch mit dem Impfkoordinator des Landes, Sebastian Wöss, ist der Hospiz-Leiter in Kontakt. „Ich versuche, bei den zuständigen Stellen präsent zu bleiben.“
Hohe Impfbereitschaft
Geplant war, die Mitarbeitenden im Hospiz mit jenen im Landeskrankenhaus Bregenz zu impfen. Dort gab es für zumindest die Hälfte der Belegschaft eine Erstimmunisierung. Warum das Hospiz am See gänzlich zu kurz gekommen ist, erschließt sich Klaus Gasser nicht. Er berichtet von einer hohen Impfbereitschaft beim Personal. Anfangs sei die Skepsis groß gewesen. Nach einer Informationsveranstaltung habe sich das jedoch geändert. Derzeit ist die von der Caritas geführte Einrichtung voll belegt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste, wie Patienten im Hospiz respektvoll genannt werden, beträgt drei bis vier Wochen.
Vonseiten des Landes wurde erklärt, dass die Mitarbeitenden des Hospiz am See von Anfang an bei den Spitälern mitgeplant worden seien. Die erste, „sehr, sehr“ kurzfristig angesetzte Impfrunde am 8. Jänner ist den Aussagen zufolge für das Hospiz in der Kürze der Zeit nicht zu organisieren gewesen, weshalb diese Mitarbeiter für die nächste Impfrunde eingeplant sind. Sobald die nächsten Zuteilungen von Impfstoff durch Bund und Land erfolge, würden auch die noch 1500 angemeldeten Mitarbeitenden in den Spitälern inklusive dem Hospiz am See geimpft.
Es fehlt der Impfstoff
Darauf müssen auch die Beschäftigten der Reha-Klinik Montafon in Schruns warten. VN-Informationen zufolge haben sich 22 Pflegekräfte angemeldet. „Allerdings melden sich inzwischen viele wie alle anderen bei der Impfhotline an und hoffen auf einen Impftermin irgendwann“, ärgert sich ein Betroffener. Laut dem Land war eine flächendeckende Impfung dort nicht möglich, weil die gelieferten Impfstoffmengen nicht ausreichten. „Wir werden Schritt für Schritt den Mitarbeitenden in den Gesundheitsberufen ein Impfangebot machen“, wird zugesichert.