Volksanwalt wird Stadtamtsdirektor

Florian Bachmayr-Heyda wechselt ins Bregenzer Rathaus. Nachfolge soll vor Sommerpause geregelt sein.
BRegenz Dass sich die beiden glänzend verstehen und vielfach auf einer Linie sind, ist unter landespolitisch Interessierten kein Geheimnis. Bereits in seiner Zeit als Klubobmann der Sozialdemokraten pflegte der jetzige Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch (SP) mit Landesvolksanwalt Florian Bachmayr-Heyda einen engen Kontakt. Nachdem Bachmayr-Heydas Ära nach fünfeinhalb Jahren als Ombudsmann des Volkes ausgelaufen wäre und seine Wiederwahl mit einer Dreiviertelmehrheit im Landtag alles andere als eine gemähte Wiese gewesen wäre, entschied sich Bachmayr-Heyda offenbar für die Flucht nach vorne. Er übernimmt nämlich die gut dotierte Funktion des Stadtamtsdirektors in der Landeshauptstadt.
350.000 Euro für Feurstein?
Der Austausch des wichtigsten Mitarbeiters des Stadtchef hatte im Vorfeld für Wirbel gesorgt: Stadtamtsdirektoren sind nämlich nur schwer auszuwechseln und schlagen sich mit stattlichen Abfindungen zu Buche. In Bregenz ist jedenfalls die Rede von mehr als 350.000 Euro, mit denen dem jetzigen Stadtamtsdirektor Klaus Feurstein der Abgang versüßt werden soll. Eine Einigung mit Feurstein, dem eine tadellose Arbeit nachgesagt wird, liegt offenbar noch nicht am Tisch. Ritsch soll für eine einen sofortigen Wechsel von Bachmayr-Heyda ins Rathaus plädieren, interimistisch soll Gerhard Seiler die Agenden Feursteins übernehmen. Während die Bregenzer VP mit Stadträtin Veronika Marte (VP) von einer „hanebüchenen Personalpolitik und Willkür“ sprechen, bedauert Manuela Auer (SP) als Chefin des Volksanwaltausschusses und Parteifreundin von Ritsch den Abgang im Landhaus.
Wunsch von Ritsch wäre 1. April
„Mein Wunsch wäre, dass Bachmayr-Heyda am 1. April ins Rathaus wechselt“, erklärt Stadtchef Ritsch im VN-Gespräch. Und wenn es ein späterer Zeitpunkt werde sollte, so könnte er damit leben. LT-Präsident Harald Sonderegger (VP) nimmt die Sache pragmatisch. Bachmayr-Heyda könnte rein gesetzlich gesehen bereits in den nächsten Tagen gehen. „Er will aber für eine ordnungsgemäße Übergabe sorgen, ích werde deshalb am Donnerstag ein Gespräch führen und dabei auch den Zeitpunkt erörtern.“ Das Land könnte sich zur Nachbesetzung bis zu sechs Monate Zeit lassen. Nun werde die Ausschreibung des Jobs vorgezogen. Sonderegger geht davon aus, dass der Landtag noch vor dem Sommer einen Nachfolger wählen wird. VN-TW