Corona, Jugend und die Folgen

Landtag debattierte Schattenseiten der Pandemie. Opposition für völlige Schulöffnung.
Bregenz Dass die Pandemie nicht nur bei Erwachsenen, sondern vor allem unter Kindern und Jugendlichen Schatten wirft und etwas dagegen unternommen werden muss, darin waren sich alle im Landtag vertretenen Fraktionen einig. An der Frage, wie das erfolgen soll, schieden sich allerdings die Geister. Sowohl SP als auch Neos und FP forderten vehement eine raschere Öffnung der Schulen, und zwar ohne Schichtbetrieb.
Förderpaket für Heranwachsende
Dies wurde vor allem während der Aktuellen Stunde, bei der die Grünen das Thema „Kinder und Jugendliche stärken“ vorgegeben hatten, deutlich. Die Abgeordnete Eva Hammerer (Grüne) brach gleich zum Auftakt eine Lanze für die Heranwachsenden: „Die Kinder und Jugendlichen hocken seit Monaten Zuhause isoliert. Aber keine Lobby ruft, keine Kammer fordert. Was die Grundregel, so wenig soziale Kontakte wie möglich, für die Kinder für Folgen hat, zeigt sich immer deutlicher.“ Hammerer plädierte für das Schnüren eines Förderpaketes in diesem Bereich. Klubchefin Sabine Scheffknecht (Neos) schlug in die ähnliche Kerbe. „Wenn Kinder über lange Zeit lernen, ihre Bedürfnisse nach Freundschaft, gemeinsamen Spielen und Lernen zu unterdrücken, hat das nachhaltige Folgen.“ Umso wichtiger sei es, die Schulen wieder öffnen. Und Manuela Auer (SP) forderte das Land auf, in Sachen Klassenzimmer über den Tellerrand hinaus zu denken: „Wenn Kinder so lange zu Hause sind, dann ist das Risiko viel, viel größer als der Nutzen.“ Für Klubchef Christof Bitschi (FP) hat jedes Kind das Recht auf Rückkehr an die Schulen, im Hinblick auf Corona-Tests sprach er wörtlich von „Zwangstestungen“. Roland Frühstück (VP) verteidigte erwartungsgemäß die angekündigten Pläne der Bundesregierung. Statthalterin Barbara Schöbi-Fink (VP) verwies darauf, dass Eltern ihre Kinder bei Bedarf auch weiterhin zur Betreuung in die Schule schicken können.
Auch Adaptierungen beim Landesvolksanwaltsgesetz sowie in der Landesverfassung wurden in der ersten Landtagssitzung im neuen Jahr beschlossen. So können ab jetzt Termine für Gemeindewahlen zeitlich flexibler festgelegt werden. Und der Änderung in der Verfassung wurde einhellig zugestimmt, jene im Volksanwaltsgesetz wurde gegen das Votum der Sozialdemokraten beschlossen.
„Kinder und Jugendliche hocken isoliert zuhause, aber keine Lobby ruft, keine Kammer fordert.“