Gewalt nach erfolgloser Bordellsuche

Rumäne soll Landsmann verprügelt haben, mutmaßliches Opfer schwer verletzt.
Feldkirch Im Sommer vergangenen Jahres spielten mehrere Rumänen auf einem Platz in Feldkirch Fußball. Was danach passierte, darüber gehen die Aussagen bei der Verhandlung am Landesgericht Feldkirch völlig auseinander. Fest steht, dass ein Landsmann der zwei Angeklagten in jener Nacht, beziehungsweise in den frühen Morgenstunden in Röthis schwer verletzt von der Rettung aufgegriffen wurde. Der Verletzte hatte einen Pkw aufgehalten, die Insassen riefen die Sanitäter, fünf Tage Intensivstation und vier weitere Tage im Spital folgten. Der Mann wies verschiedene schwere Brustkorbverletzungen auf: Rippenbrüche und die Lunge lief Gefahr, nicht mehr richtig zu funktionieren. Außerdem hatte der Patient einen Milzriss und eine Nasenbeinfraktur. Dafür fordert er 7000 Euro Teilschmerzensgeld. Die beiden jungen Angeklagten, die miteinander verwandt sind, hätten ihm die schweren Verletzungen zugefügt, behauptet er und schildert dramatische Szenen.
Ausflug nach Deutschland
Während die beiden jungen Rumänen im Alter von 25 und 16 Jahren behaupten, sich nach dem Fußballspiel zuhause aufgehalten zu haben, erzählt das Opfer eine ganz andere Geschichte. Die Männer kennen sich von der Arbeit, allerdings nur oberflächlich. Der Erstangeklagte, ein verheirateter zweifacher Familienvater, sei mit ihm gemeinsam nach Deutschland gefahren, um ein „Puff“ aufzusuchen. Doch das sei nicht so einfach gewesen, man habe es in zwei Städten versucht, zum Schluss in Lindau, doch vergeblich. Entweder es gab keines oder es hatte geschlossen, so sei man wieder nach Hause gefahren. In Lindau seien der Pkw-Lenker und das Opfer aus Ärger über ihre Erfolglosigkeit aneinandergeraten. Der 25-Jährige habe ihn geschlagen, aber ohne Verletzungen zu bewirken.
Richtig verprügelt
Im Oberland habe der Fahrer das Opfer aussteigen lassen. Wenig später sei er jedoch mit dem Zweitangeklagten gekommen. „Die beiden verprügelten mich, ich dachte, sie bringen mich um, ich wurde sogar ohnmächtig. Danach ließen sie mich liegen wie ein Tier“, so der Zeuge. Die Ehefrau des Erstangeklagten soll nun noch als Zeuge gehört werden. Sie kann scheinbar bestätigen, dass ihr Mann nach dem Fußballspiel gar nicht mehr aus dem Haus gegangen ist. Der Prozess wurde vertagt. Welches Motiv der Verletzte haben könnte, derart abenteuerliche Geschichten zu erfinden, bleibt unbeantwortet. „Möglicherweise wurde er von jemand anderem attackiert, ich weiß nicht, wie diese Verletzungen passiert sind“, erklärt sich der Erstangeklagte für unschuldig. Einige offene Fragen wirft allerdings die Handydatenauswertung auf, es bleibt spannend, wie das Gericht diesen Fall abschließend beurteilen wird.