Grundstücksgeschäft der Superlative: Wo 200 Wohnungen entstehen

Die Swietelsky AG kauft Grundstück in Dornbirn Rohrbach um 16,4 Millionen Euro.
Dornbirn Dieses Immobiliengeschäft sprengt den Rahmen des Üblichen. Die Swietelsky AG konnte sich in einer Ausschreibung ein 13.485 Quadratmeter großes Grundstück für 16,4 Millionen Euro im Rohrbach in Dornbirn sichern. Allein die gewidmete Baulandfläche umfasst 11.685 Quadratmeter. „200 Wohnungen in unterschiedlichen Größen sowie im kleineren Umfang Gewerbeflächen“, beschreibt Wolfgang Müller, Standortleiter von Swietelsky in Vorarlberg, die Pläne. Das Bauvorhaben ist selbst für das Unternehmen, das in Summe 10.600 Beschäftigte zählt, nichts Alltägliches. Müller spricht vom bisher größten Immobilienprojekt der Firmengeschichte. Über den Zuschlag für das Grundstück in Bestlage herrscht jedenfalls große Freude.
Einer der teuersten Bodenverkäufe
Ein lukratives Geschäft ist der Verkauf auch für die bisherigen Eigentümer, bei denen es sich laut VN-Recherchen im Grundbuch um zwei Privatpersonen handelt. Neben dem Bauland umfasst die Liegenschaft auch ein Gebäude, das abgetragen werden soll, sowie kleinere landwirtschaftliche Freiflächen. Umgerechnet auf den bebaubaren Boden lässt sich ein Quadratmeterpreis von etwa 1350 Euro errechnen.

Wir legen bei diesem Projekt großen Wert auf eine qualitätsvolle Durchmischung.
Wolfgang Müller, Standortleiter Swietelsky Vorarlberg
Grundstücke in vergleichbarer Lage sind in Vorarlberg rar. Sie kommen in dieser Größenordnung nur sehr selten auf den Markt. Das erklärt auch das Geschäft der Superlative. Es ist einer der teuersten Bodenverkäufe des Landes überhaupt. Unterzeichnet wurde der Kaufvertrag am 27. November des Vorjahres, die Verbücherung ist erst wenige Tage alt. Dennoch hat der Planungsprozess bereits begonnen. In enger Abstimmung mit der Stadt Dornbirn zeichnet Architekt Bernardo Bader für die Umsetzung verantwortlich. Noch befänden sich die Planungen in einem Frühstadium, erste Eckpunkte gibt es aber bereits. „Wir legen großen Wert auf eine qualitätsvolle Durchmischung“, sagt Wolfgang Müller. Bei den Dimensionen könne man beinahe schon von einer Quartiersentwicklung sprechen. Man wolle Wohnraum für alle Bedürfnisse schaffen. „Für Junge, für Ältere, für Singles und auch fürs kleinere Budget“, zählt der Swietelsky-Vorarlberg-Chef auf. Das Konzept sehe zudem Platz für exklusive Penthouse-Wohnungen vor. In einem nächsten Schritt werde man festlegen, wie eine gute Durchmischung im Detail aussehen könne. Erste Vorgespräche mit der Stadtplanung seien jedenfalls sehr positiv verlaufen, so Müller weiter.
Baubeginn in zwei Jahren
Das Grundstück im Rohrbach ist zentrumsnah und dennoch ruhig gelegen. In der Nachbarschaft besteht eine viergeschossige Bebauung. „Was es an diesem Ort an verdichteter Bauweise verträgt und wie die Geschossigkeit am Ende sein wird, das muss gemeinsam mit der Stadt festgelegt werden“, so Wolfgang Müller weiter. Noch in den nächsten Wochen soll es dazu Gespräche geben. Die verschiedenen Baukörper dürften am Rand etwas tiefer und in Richtung Mitte höher werden. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen. Noch ist genügend Zeit. Der Baubeginn ist in zwei Jahren vorgesehen.
Die Dimension des Vorhabens sprengt den Rahmen, in dem das Unternehmen in Vorarlberg bisher tätig war, wobei die Refernzliste lang ist, auch jene außergewöhnlicher Projekte. So trat Swietelsky etwa beim Panoramahaus in Dornbirn, das 2005 eröffnet wurde, als Generalunternehmer in Erscheinung. Im Rohrbach sollen nun in Summe rund 55 Millionen Euro in das Gesamtprojekt investiert werden, das Bauland inklusive.
Im Ranking auf Platz vier
Der Grundstückskauf in Dornbirn ist eine der teuersten Immobilientransaktionen Vorarlbergs in den letzten zehn Jahren. Das zeigen Recherchen im Grundbuch, die das Geschäft im Ranking an vierter Stelle sehen. Teurer waren lediglich der Erwerb des Wolford-Gebäudes durch die B-W1 Immobilien GmbH (Blum) im April des Vorjahres für 72,34 Millionen Euro. Das Hotel am Kaiserstrand wechselte im Jahr 2012 für 18,3 Millionen Euro den Besitzer. Ebenfalls im Vorjahr wurde der Firmensitz der feinjersey group gmbH in Götzis um 18 Millionen Euro veräußert – Käufer war die FJAJ GmbH mit Sitz in Eichenberg.