Impfdosen für 1200 Über-80-Jährige

Impfaktion am Wochenende: Doppelte Lieferung des Moderna-Impfstoffs im Februar.
Wien Gute Nachrichten mutieren mitten in der Pandemie zur Rarität. Doch es gibt sie noch. Im Februar können doppelt so viel Über-80-Jährige in Vorarlberg geimpft werden als ursprünglich kommuniziert. Bislang waren die Verantwortlichen im Land von 600 Erstimpfungen ausgegangen. Am Dienstagabend erreichte sie die Nachricht, dass der Moderna-Impfstoff in doppelter Menge geliefert wird.
Reihung nach Alter
Die nächste große Impfaktion steht also kurz bevor. Am Wochenende kommen 1200 der rund 20.000 Über-80-Jährigen im Land zum Zug. Gereiht wird nach Alter. Je älter die Person, desto eher wird sie geimpft. Wer an der Reihe ist, wird per E-Mail, SMS oder telefonisch informiert. 900 Impfdosen stehen in Dornbirn und 300 in Bludenz zur Verfügung. Die Personen werden laut Landespressestelle gleichmäßig aus allen vier Bezirken ausgewählt und einen Termin für Samstag oder Sonntag erhalten. Auch für deren Zweitimpfung ist vorgesorgt. „Dieser Impfstoff ist bereits eingetroffen und wird in vier Wochen verimpft“, berichtet Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP).
Warum aus den 600 Dosen plötzlich 1200 wurden, erklärt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums so: Der Moderna-Impfstoff werde kartonweise verschickt. Ein Karton enthalte 120 Ampullen mit jeweils zehn Dosen. „Wird dieser geöffnet, muss man alles verimpfen.“ Das heißt, 1200 Impfdosen sind das Minimum. Der Impfstoff von Moderna ist wie jener von Biontech/Pfizer ein mRNA-Mittel. Er muss bei minus 20 Grad gelagert werden, ist aber 30 Tage bei Kühlschranktemperatur und zwölf Stunden bei Raumtemperatur stabil. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wird bei minus 70 Grad aufbewahrt. Bei Kühlschranklagerung muss er binnen fünf Tagen aufgebraucht sein. Von Biontech/Pfizer werden im Februar 3500 Dosen wöchentlich erwartet, allerdings komplett für Zweitimpfungen. Derzeit erhalten Spitalsbedienstete ihren zweiten Stich. Kommende Woche sind weitere Pflegeheime dran.
Von AstraZeneca erwartet die Landesregierung im Februar Impfstoff für 7000 Personen. Lieferbestätigungen fehlen aber noch. Damit würden Unter-64-Jährige der ersten Phase geimpft, vor allem Gesundheitspersonal und Menschen mit Behinderungen.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober erklärte zu Beginn der Woche, dass bis Ostern eine Million Menschen in Österreich geimpft sind. Im März könnte die zweite Phase des Impfplans beginnen, zu der 65- bis 79-Jährige, Kontaktpersonen von Schwangeren, 24-Stunden-Betreuer, Pädagogen, Polizisten und andere Personen kritischer Infrastruktur zählen. Im zweiten Quartal rechnet der Gesundheitsminister mit dem Impfen in die Breite gehen zu können; vorausgesetzt, die Lieferzusagen halten.
„Der Impfstoff für die Zweitimpfung ist bereits eingetroffen und wird in vier Wochen verimpft.“