Feuchtbiotop erhalten

Gemeindebauhof pflegt Lebensraum seltener Molcharten.
Lustenau Gerade rechtzeitig, bevor das Land mit ungewohnten Schneemengen in eine Winterlandschaft verwandelt wurde, konnten vom Lustenauer Gemeindebauhof noch wichtige Pflegemaßnahmen entlang des Seelachendamms im Europaschutzgebiet Obere Mähder umgesetzt werden.
Entlang der Seelache und des Seelachendamms gibt es 18 größere und kleinere Feuchtbiotope, die neben Berg- und Teichmolch die zweitgrößte Population des Kammmolches in ganz Vorarlberg beherbergen. Der „kleine Wasserdrache“ ist eine europaweit gefährdete und streng geschützte Amphibienart.
Die Feuchtbiotope unterliegen einem natürlichen Verlandungsprozess, der durch zunehmenden Bewuchs, Laubfall und Einträge aus Pflanzenmaterial ausgelöst wird. Damit die Wasserkörper über die Jahre nicht verschwinden, müssen sie regelmäßig instandgesetzt werden. Dabei wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die Räumarbeiten über den Winter erfolgen, den die Molche in frostsicheren Quartieren an Land überbrücken. Da jeweils nur ein kleiner Teil der Biotope ausgebaggert wird, bleiben ausreichend Fortpflanzungshabitate, die den Ansprüchen der Molche genügen. In diesem Winter wurden deshalb nur zwei kleinere Tümpel von den Bauhofmitarbeitern am Fuß des Seelachendamms ausgebaggert.
Der mit Gehölzen bewachsene Seelachendamm geht ostseitig in wertvolle Streuwiesen über, die nur einmal im Herbst gemäht werden. Diese extensiven, also ungedüngten Wiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Tallagen. Stellenweise wachsen die Gehölze über den Dammfuß hinaus und dringen in die Streuwiesen vor. Durch regelmäßigen Rückschnitt können die bunten Wiesen erhalten werden. Auch hier haben fleißige Bauhofmitarbeiter Hand angelegt. Die abgeschnittenen Äste wurden am Damm zu Haufen geschlichtet, die als Rückzugsort für Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und viele andere Kleintiere dienen.
Neues Großbiotop im Auer Ried
Was im Kleinen im äußersten Süden von Lustenau an Naturaufwertung geschieht, wird in Bälde im nördlichen Schweizer Ried eine weitaus größere Fortsetzung finden. Dort wird nämlich auf Initiative der Ortsgemeinde Au das seit 2013 bestehende Ringbiotop um ein neues Großbiotop erweitert.