Testzentren fahren die Kapazitäten hoch

Im Testzentrum sieht man sich dem Ansturm gewachsen.
Dornbirn Am Mittwoch wurde es unruhig im Testzentrum im Dornbiner Messequartier. Viele Unternehmer bemerkten, dass sie selbst ebenfalls ein negatives Testergebnis vorweisen müssen, wenn sie am Montag öffnen wollen und suchten kurzfristig einen Testtermin. Bereits am Donnerstag war jedoch wieder geregelter Betrieb: Kurze Wartezeiten, kein Gedränge, innerhalb weniger Minuten ist alles erledigt.
Verantwortlich für die Organisation ist René Burtscher (30), sowohl in der Messehalle wie auch den anderen Teststationen des Roten Kreuzes. „Wir ahnten, dass etwas kommt, und begannen daher früh mit den Vorbereitungen“, erklärt der Hohenemser. Seit Donnerstag werden die Kapazitäten in den Teststationen hochgefahren. Allein im Testzentrum im Messequartier sollen spätestens ab Mittwoch 1800 Testungen pro Tag möglich sein, eventuell sogar mehr. Dies wird es vermutlich auch benötigen. „Es ist brutal, wie viele Anmeldungen wir haben aufgrund von Terminen bei Friseuren, Physiotherapeuten oder Ähnlichem“, staunt Burtscher. Hinzu kommen neben den Grenzgängern auch besagte Unternehmer wie eben die Friseure.
140 Rotkreuzler
Dieses Arbeitspensum ist längst nicht mehr mit Ehrenamtlichen zu stemmen, ab nächste Woche hat das Rote Kreuz 140 festangestellte Mitarbeiter in den Teststationen im Einsatz. Einer von ihnen ist Dominic Malin aus Bregenz. Eigentlich erlernte der 21-Jährige das Handwerk des Elektrikers, der Sinneswandel kam jedoch als Sanitäter beim Bundesheer. Gleich nach dem Wehrdienst trat er als Ehrenamtlicher in den Rettungsdienst ein. Seinen Corona-Dienst begann der inzwischen Festangestellte bereits im September, damals noch in der Teststation in Röthis.
Trotz des zunehmenden Andrangs sei die Stimmung im Testzentrum gut. Dies gilt sowohl für das eigentlich recht zusammengewürfelte Team wie für die Besucher, betont Burtscher. „Sehr viele, die kommen sind froh, dass wir es machen, und sehr, sehr dankbar“, bestätigt Malin. Es gäbe nur sehr wenige, die das Angebot des Landes und des Roten Kreuzes für selbstverständlich halten und dies die Mitarbeiter auch spüren lassen würden. Der Normalfall sei vielmehr das Gegenteil. Manche würden ihnen sogar Schokolade vorbeibringen oder versuchen, ein Trinkgeld zu geben. „Das hatte ich im Vorfeld nicht erwartet“, betont der Bregenzer. „Aber die meisten sagen uns einfach ehrlich Danke.“ VN-rau