So sieht es bei Vorarlbergern im Homeoffice aus

Vorarlberger geben Einblicke in ihren neuen Arbeitsalltag.
Schwarzach „Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, sagte der verstorbene Modedesigner Karl Lagerfeld einmal. Doch das war lange vor Corona. Inzwischen ist die bequeme Freizeithose zumindest für jene, die ihren Arbeitsalltag im Homeoffice fristen, unverzichtbar geworden. Oben schick, unten bequem, lautet der Dresscode in vielen Wohnzimmern. „In der ersten Phase des Lockdowns im Frühjahr war mir die Kleidung im Homeoffice ebenso wichtig wie im Büro“, erzählt Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel. Inzwischen habe diese Wichtigkeit aber spürbar nachgelassen. „Da kann es auch einmal ein Jogginganzug sein.“
Doch nicht nur das Bürooutfit, sondern auch die Arbeitsweisen haben sich mit der Pandemie grundlegend verändert. Dabei gilt es für viele, Familie und Beruf zu Hause unter einen Hut zu bringen und die optimale Work-Life-Balance zu schaffen. Simone Sturn von der Team Agentur hat schon vor der Krise gerne in den eigenen vier Wänden gearbeitet und sieht darin durchaus Vorteile. „Die Möglichkeit, zwischen dem Büro und dem Homeoffice zu variieren, bietet viel Abwechslung und macht auch das Familien-Zeitmanagement einfacher.“

„Ich habe schon vor der Coronakrise immer mal wieder gerne im Homeoffice gearbeitet. Wichtig dabei ist trotzdem das richtige Outfit. Verhandeln im Jogging-Anzug ist eher schwierig. Soll aber nicht heißen, dass ich die letzten Monate nicht auch schon mal im Pyjama geschäftlich telefoniert oder gearbeitet habe. Nur zum Dauerzustand sollte das meiner Ansicht nach nicht werden. Die Möglichkeit, zwischen dem Büro und dem Homeoffice zu variieren, bietet viel Abwechslung und macht auch das Familien-Zeitmanagement einfacher. Kreativ bin ich überall, und was auf keinen Fall fehlen darf, ist ab und an mal eine Wohlfühlpause mit einer schönen Tasse Kaffee oder Tee.“ Simone Sturn, 38, Team Agentur

„Im Moment arbeite ich – wie viele andere Menschen auch – regelmäßig von zu Hause aus und verbringe viel Zeit an diesem Schreibtisch. Videokonferenzen, Telefonate und Mailverkehr bestimmen den Tag. In den letzten Wochen habe ich gemerkt, dass ich im Homeoffice noch mehr als sonst auf Pausen und Unterbrechungen achten muss. Diese kurzen Phasen des Verschnaufens nutze ich gerne für einen Spaziergang, oder um einige Momente in Stille in der Kapelle zu verbringen. Das tut der Seele gut und gibt Kraft für die nächste Besprechung.“ Bischof Benno Elbs, 60

„In der ersten Phase des Lockdowns im Frühjahr war mir die Kleidung im Homeoffice ebenso wichtig wie im Büro. Jetzt lässt diese Wichtigkeit spürbar nach. Da kann es schon einmal ein Jogginganzug oder Hausanzug sein, oder eine Bluse für eine Videokonferenz. Was mir im Homeoffice genauso wichtig ist, ist der Platz zum Ausbreiten, der Blick aus dem Fenster – wie auch im Büro, Espresso und Nüsse, und manchmal eine meiner Katzen, die mir Gesellschaft leisten. Einen normaler Alltag, wie wir ihn gewohnt waren, haben wir nicht mehr. Wir haben auch im Messegeschäft sehr schnell gelernt, Besprechungen, Sitzungen oder Veranstaltungen digital durchzuführen. Das ist zwar sehr praktisch und erspart auch Zeit. Aber die Begeisterung über diese Art der Kommunikation wird zunehmend weniger. Viele wollen sich wieder treffen und wollen sich face-to-face austauschen und kommunizieren.“ Sabine Tichy-Treimel, 51, Messe-Geschäftsführerin

„Das Homeoffice hat für viele die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt, was ich absolut verstehen kann. Für mich ist das Homeoffice aber nichts Neues, mein Arbeitsalltag sah auch vor dem Lockdown schon so aus. Allerdings hatte ich anfangs auch die eine oder andere Hürde zu bewältigen, bevor ich es geschafft habe, eine gewisse Struktur in meine Work-Life-Balance zu bekommen. Von Zuhause aus verschwimmen die Grenzen zwischen der Arbeits- und Privatwelt recht schnell. Um dennoch effizient zu bleiben, ist es wichtig, diese Bereiche klar voneinander zu trennen. Sich einen Büroraum einzurichten, an dem wirklich nur gearbeitet wird, kann schon sehr helfen. Außerdem ist es wichtig, sich Arbeitszeiten zu definieren, damit man diese klar von der Freizeit trennt. Diese beiden einfachen Tricks haben mir in meinem Alltag total geholfen.“ Nina Himmelreich, 26, Influencerin