BREGENZ Ganz abgesagt wurde der Bregenzer Fasching noch nicht: Zwar darf sich das Stadtoberhaupt Michael Ritsch darüber freuen, dass seiner Regentschaft nicht schon nach 100 Tagen das „Aus“ droht und er sich womöglich abseilen muss, ehe Närrinnen wie etwa Veronika M. und Narren (Namensvetter Michi R.) ihm das Zepter entreißen.
Aber ein alter Brauch lebt trotz Corona auf, ein Brauch der bis ins
13. Jahrhundert zurück geht, als die Narren den Braten aus der Klosterküche stahlen. Ganz so alt wie dieser Brauch ist die Bregenzer Feuerwehr zwar noch nicht, obwohl sie die älteste Wehr des Landes ist, aber was das Bratenstehlen betrifft, hat sie schon einige Erfahrung gesammelt. So ist es Oberbrandmeister Werle zu Ohren gekommen, dass in einem runden Dutzend Wirtshausküchen für die Belegschaft aufgekocht wird und Braten auf dem Menüplan stehen. Auch bei Faschingsprinz Thomas III. wird im Kornmesser trotz Corona dem Vernehmen nach ein Braten aufgetischt.
Hoffentlich freut sich das Personal nicht zu früh, denn die Stadtfeuerwehr startet am Donnerstag heimlich still und leise (ohne Blaulicht und Folgetonhorn) zur Aktion „Braten to go“. Aber exakt 11.11 Uhr werden die Braten dann mit einer Semmel an hungrige Bregenzer und Bregenzerinnen gegen eine Spende für den Kinderfasching vor dem Kornmesser im Herzen von Bregenz abgegeben. Fst