So groß ist der Andrang auf die Teststationen

Spontane Termine für Coronatests sind kaum zu ergattern.
Hohenems, Bregenz Christian Klien hat Erfahrung. Der Hohenemser Gemeindebedienstete organisierte bereits den Hohenems-Teil der Vorarlberger Massentests im Vorjahr. Nun stampfte er erneut eine Coronateststation aus dem Boden. Die Stadt hat spontan ihre Testkapazitäten verdoppelt. Der Andrang auf die Nasenstäbchen ist im ganzen Land groß.
Pendler, Liebespartner und Familienmitglieder, deren Ziel jeweils im Ausland liegt, müssen seit heute, Mittwoch, einen negativen Coronatest vorlegen, wenn sie nach Vorarlberg zurückkehren. Seit Montag gilt zudem: Wer einen Friseur oder sogenannte körpernahe Dienstleistungen besuchen möchte, benötigt ebenfalls einen negativen Test. Und jetzt auch noch Tirol! Kein Wunder, dass allein diese Woche 60.000 Tests durchgeführt werden. Spontan noch einen Termin zu ergattern, ist schwierig. Die VN haben es am Dienstag um 13.30 Uhr versucht. Hirschegg hätte aktuell Plätze frei gehabt. In Bezau und Lochau waren heute Termine frei. Für Donnerstag gab es Plätze in Andelsbuch, Dalaas, Hörbranz und Schruns. In Frastanz (24. Februar) und Lustenau (23. Februar) muss man lange auf einen Termin warten. In Hohenems gab es am 12. Februar den nächsten Termin, eine Stunde später waren wieder Termine für heute frei. Bürgermeister Dieter Egger erläutert: “Unsere Station ist montags, mittwochs und freitags jeweils von 17 bis 20 Uhr geöffnet. 170 Tests pro Abend waren geplant, das haben wir nun auf 340 verdoppelt.”
Personal gesucht und gefunden
Das Personal und der Löwensaal werden von der Stadt organisiert, die Tests stellt die Landesregierung, die das Bundesheer liefert. Fünf städtische Mitarbeiter und vier Rot-Kreuz-Mitglieder sind im Einsatz. “Nur die Suche nach medizinischem Personal war etwas schwierig. Ansonsten ging es schnell, wir haben ja Erfahrung”, berichtet Christian Klien. Er habe am Freitagnachmittag den Auftrag für den Aufbau erhalten.

Egger begründet: “Wir kämpfen schon länger dafür, das Okay kam erst am Freitagnachmittag.” Er versteht nicht, weshalb die Gemeinden nicht schon früher stärker eingebunden wurden. “Wir haben bei den Massentests bewiesen, dass wir wissen wie es geht.” Auch beim Impfen sei ein städtisches Konzept vorgelegt worden, das das Land abgelehnt habe. “Wir Bürgermeister sitzen an der Front und bekommen den Ärger der Bevölkerung ab. Wir sind aber nicht dafür zuständig.” Die Gemeinden seien gerne bereit, ihren Beitrag zu leisten. “Aber dann muss man uns einbinden.”
Christian Klien weiß nicht, wie lange er die Stationen betreibt. “Jetzt haben wir es bis 26. Februar geplant. Wenn es weitergehen muss, machen wir weiter.”
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