Zwei 15-Jährige als Brandstifter angeklagt

Ex-Schüler der Mittelschule Höchst verursachten rund eine Viertelmillion Euro Schaden, am Mittwoch ist Prozess.
Feldkirch Der Fall der Brandstiftung in der Mittelschule in Höchst im Vorjahr machte Schlagzeilen und sorgte zunächst für Rätsel. Schlussendlich konnten jedoch zwei 15-Jährige als Tatverdächtige ausgeforscht werden.
Die beiden gingen einst selbst in die Mittelschule Höchst, wo sie sich im letzten Schuljahr anfreundeten. Sie stammen aus derselben Heimatgemeinde, der um zwei Monate ältere Schüler wechselte ins Poly, sein Kumpel begann eine Lehre. Doch offensichtlich teilten sie noch mehr als die gemeinsame Ausbildung. Die Anklage wirft ihnen neben der Brandstiftung in der Mittelschule in Höchst noch zahlreiche andere Delikte vor. Taten, welche die Teenager laut Anklage sowohl vor als auch nach dem Brand begingen.
Boote und Autos im Visier
Bereits vor dem Brand, der am 18. August gelegt wurde, waren die Buben in Höchst laut Anklage nicht untätig. Bei einem Mazda richteten sie demnach einen Schaden von 7700 Euro, bei einem Toyota in Höhe von 5100 Euro an. Völlig sinnlos zerschnitten sie die Leinen mehrerer Segelboote, auch hier entstanden beachtliche Beschädigungen in Höhe von 700 Euro. Der Diebstahl einer Handkasse mit 290 Euro in einer anderen Schule setzt die Serie fort.
Sinnlose Zerstörungswut
Dann kommt chronologisch der Brand der Mittelschule mit einem Schaden von rund 200.000 Euro. Und auch danach geht es weiter mit einzelnen Sachschäden.
Im September wurden zahlreiche weitere Schäden bei Baufahrzeugen und einem Container gemeldet. Hier 500 Euro, dort nochmals 3500 und zum Drüberstreuen weitere 7500 Euro Schaden – die zerbrochenen Baggerfensterscheiben summierten sich. Bei dem Einbruch in der Mittelschule im August waren ebenfalls zahlreiche Dinge zerstört worden, Feuerlöscher und andere Dinge. Schaden: rund 20.000 Euro. Der Brand in der Schule wurde durch Papierabfälle, die auf einem Computertisch angezündet wurden, verursacht. Um 4.49 Uhr löste der Brandmelder aus. Eine Belohnung von 3000 Euro wurde für sachdienliche Hinweise ausgesetzt. Alle Schäden in Summe betragen rund 245.000 Euro.
Drohender Schuldenberg
Endet das Verfahren mit Schuldspruch, lastet auf den Jugendlichen ein ordentlicher Schuldenberg.
Dass sie den nicht sofort abarbeiten können, liegt auf der Hand. Wird auf Grund von vorgelegten Rechnungen der Schaden vom Gericht anerkannt, stellt dies dreißig Jahre lang einen Exekutionstitel dar und die Geschädigten können sich einen weiteren Zivilprozess sparen. Sobald die Jungen einen Job haben, können ihnen Teilbeträge abgezweigt werden, um die Schulden zu tilgen. Die Eltern werden finanziell nicht belangt, denn die haben ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt. Sie hatten offenbar keine Ahnung, was ihre Sprösslinge hinter ihrem Rücken trieben. Kommenden Mittwoch müssen die beiden Teenager wegen Brandstiftung, Einbruchsdiebstahl und Sachbeschädigung Rede und Antwort stehen.