Auf Bezauer Schule wartet ein vielschichtiger Kraftakt

Volle Konzentration auf die Anmeldungen für das kommende Schuljahr.
Bezau Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, dann würde um diese Zeit ein Team der Bezauer Wirtschaftsschulen ihr mehrwöchiges Praktikum bei der Expo in Dubai absolvieren, ein anderes würde den Einsatz bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Japan aufarbeiten, zahlreiche Schüler wären im Winter-Pflichtpraktikum und an der Schule würde die öffentlich zugängliche Präsentation der Diplomarbeiten vorbereitet. Wieder eine andere Gruppe arbeitete an den Vorbereitungen des Besuchs der chinesischen Partnerschule, daneben gäbe es Sprachreisen und Projekte sowie Fachexkursionen usw. Alles Planungen für den Papierkorb, denn seit knapp einem Jahr ist alles anders und die Bezauer Schule richtet den Fokus auf ganz andere Herausforderungen.
Schuljahr 2021/22 planen
„Jetzt gilt es“, so Direktor Mario Hammerer, „das kommende Schuljahr 2021/22 vorzubereiten, denn am 15. Februar beginnt die zweiwöchige Anmeldungsfrist – und niemand kann sagen, wie sich die Coronakrise auf das Verhalten jener Schülern auswirkt, die jetzt im Sommer vor dem Übertritt in eine höhere Schule stehen.“ Mit den vier Angeboten – Handelsakademie, Höhere Lehranstalt für Tourismus, Werkraumschule und Gascht – sei man zwar breit aufgestellt, aber das sei kein Garant dafür, dass sich genügend Interessierte für die Wirtschaftsschulen entscheiden, damit im Herbst auch alle vier ersten Klassen „gefüllt“ werden können.
Nicht die einzige „Baustelle“
Der Ausblick auf das kommende Schuljahr ist nicht die einzige Sorge, es gibt auch noch eine Reihe anderer „Baustellen“. Dabei spricht Hammer gegenüber der VN-Heimat vor allem die fehlende Planbarkeit an. Manches entscheide sich von heute auf morgen – und da sei es oft sehr schwer möglich, darauf zu reagieren. Lange hätte man beispielsweise darauf hoffen können, „dass die Gastronomie Mitte Jänner wieder öffnen darf. Dann hätten die Praktika noch einigermaßen planmäßig abgewickelt werden können. Daraus wurde nichts und wir mussten binnen kürzester Zeit Alternativen entwickeln“, nennt Hammerer eines der großen Probleme, mit dem etwa die HLT in jüngster Zeit konfrontiert war. In Zeiten wie diesen erfordert auch die Lehrabschlussprüfung (Koch, Restaurantfachmann, Hotel- und Gastgewerbeassistent) eine große organisatorische Herausforderung.
Große Probleme durch Lockdown
Der Lockdown in der Gastronomie hat vor allem die Gascht vor riesige Probleme gestellt – „und deshalb hoffen wir auch hier auf eine Verbesserung der Situation, die für den 1. März in Aussicht gestellt ist.“
In der Werkraumschule wiederum war die Organisation der Schnuppertage, ein Eckpfeiler des Schultyps, eine große Herausforderung. Auf entsprechende Lockerungen hofft man auch im Hinblick auf die Präsentation der Diplomarbeiten in der HAK und HLT. „Diese zählt zu den Highlights des Schuljahrs und stieß in den vergangenen Jahren auf großes Interesse und war dementsprechend sehr gut besucht. Heuer hoffen wir, dass wir die Veranstaltung wenigstens in abgespeckter Form durchführen können.“
Trotzdem gute Stimmung
Optimismus schöpft der Schulleiter aus dem Umstand, dass „die Stimmung an der Schule bei Lehrkörper sowie Schülerinnen und Schülern einschließlich deren Eltern auch nach fast einem Jahr Corona sehr gut ist.“ Das gemeinsame Bemühen, aus der schwierigen Situation das Beste zu machen, sei gut spürbar, freut sich Hammerer über den Zusammenhalt und das große Engagement der Schulgemeinschaft und verweist dabei stolz auf erfreuliche Beispiele.
Der traditionelle Tag der offenen Tür musste als virtueller Infotag organisiert werden und „viele lobende Reaktionen unterstrichen, dass es ein voller Erfolg und ein virtueller Meilenstein für unsere Schule war“. Möglich geworden durch eine vorbildliche Zusammenarbeit von Lehrern und Schülern.
Lob von höchster Stelle
Überaus positiv waren auch die Rückmeldungen zum ebenfalls virtuell organisierten ersten Teil der 9. Entrepreneurship-Tage. Dafür gab es sogar Lob von höchster Stelle – aus dem Bundesministerium. „Das ist für uns alle natürlich ein großer Ansporn, auch Teil zwei des Projekts erfolgreich zu gestalten“, freut sich Dir. Hammerer, der für den 25. Februar zwei bekannte Vorarlberger Persönlichkeiten als Referenten gewinnen konnte: Mutig zu sein, fordert dann Dr. Dominik Klug, Arzt, Unternehmer, Buchautor, Podcaster, Gründer des Teddy-Bär-Krankenhauses in Feldkirch, Teddy Bear Hospital (dominikklug.com), in seinem Referat „Traue dich was: Ideen mit Leidenschaft umsetzen“.
Für den abschließenden Höhepunkt sorgt dann schließlich der aus Lustenau stammende Univ.-Prof. Dr. Fredmund Malik, Buchautor, Universitätsprofessor in St. Gallen und Managementberater, mit dem Thema „Die Große Transformation21“.
Hier arbeitet die Schule an einer Möglichkeit, diesen Programmpunkt auch externen Gästen zugänglich zu machen. STP
