Endlich wieder Leben in Salons und Studios

In den Friseur- und Kosmetiksalons hat man sich mit der Corona-Testpflicht angefreundet.
Dornbirn, Lustenau Donnerstagvormittag in der Frisierstube Jäger im Dornbirner Hatlerdorf. Es wird geschnippelt, gefärbt und geföhnt. Das Leben ist zurück im Salon von Simon Jäger. „Und das ist gut so!“, strahlt der Friseurmeister. Es herrscht allgemein beste Laune, auch wenn sich der Arbeitsalltag etwas geändert hat. „Wir sind einfach nur glücklich, dass es endlich wieder losgeht und stehen voll hinter den neuen Regelungen der Regierung. Für uns steht vor allem die Sicherheit im Mittelpunkt – die unserer Kunden und die des Teams“, erklärt der Dornbirner. „Teamwork“, das ist auch das Schlagwort der Stunde. „Ich bin stolz auf meine super Mitarbeiterinnen“, zeigt sich der Saloninhaber dankbar.
Die erste Woche verlief noch etwas ruhiger, „was aber gut ist“, betont er. Den Ansturm nach dem zweiten Lockdown möchte er so nicht mehr erleben. Jäger empfindet es nicht als Einschränkung, dass nun aufgrund der fehlenden Testkapazitäten noch nicht so viele Termine wahrgenommen werden können. „Ich begrüße es, dass es jetzt einmal langsam anläuft und wir gut durch die nächsten Wochen kommen, damit endlich wieder Normalität herrscht.“ Nach ruhigem Beginn geht es anderswo schon geschäftig zu. „Die Nachfrage ist groß. Unser Telefon läuft heiß“, sagt Marcel Egger, Inhaber des Friseurstudios Egger3 in Lustenau. Sein Team und er sind positiv überrascht, wie diszipliniert ihre Kunden sind. „Sie zeigen unaufgefordert das negative Testergebnis. Es läuft alles sehr diszipliniert ab“, erklärt Egger. „Hier im Salon lassen wir jeden zweiten Stuhl frei und halten den vorgeschriebenen Zwei-Meter-Abstand ein“, erklärt er. Lediglich für die Schweizer Stammkundschaft heißt es noch abwarten: Sie dürfen auch mit negativem Testbescheid nicht über die Grenze kommen.
Tanja Riva, Inhaberin des Kosmetikstudios Tanja, in der Dornbirner Marktstraße freut sich, dass sie endlich wieder Menschen behandeln darf. Auch wenn gerade die ersten Tage eher chaotisch abgelaufen sind. „Viele Leute haben mich bereits am Wochenende angerufen und wollten wissen, wie das mit dem Testen abläuft. Manchen war das Ganze zu kompliziert und sie haben gleich ihren Termin bei uns abgesagt“, erzählt Tanja Riva.
Keine Behandlung ohne Test
Am Montag dann hatten die meisten Kunden eine FFP2-Maske auf der Nase und einen negativen Coronatest in der Tasche oder auf dem Handy. „Drei Kunden sind ohne Test gekommen – diese habe ich dann wieder nach Hause geschickt. Eine Kundin hatte dafür kein Verständnis und war beleidigt“, erzählt die Kosmetikstudio-Inhaberin.
Zu ihrem Kundenstamm gehören viele ältere Damen – für sie sei die Situation besonders schwierig. „Gerade im Bereich Fußpflege haben viele eine Behandlung dringend notwendig.“ Wenn sie älter und alleinstehend sind, stelle der verpflichtende Coronatest eine Herausforderung dar. Grundsätzlich steht sie dem Testen positiv gegenüber, weil es eine gewisse Sicherheit für sich, ihr Team und die Kunden bietet. „Ich bin sowieso ein Mensch, der alles annimmt und versucht, das Beste daraus zu machen.“ cth, bvs, lcf
„Drei Kunden sind ohne Test gekommen. Diese habe ich wieder nach Hause geschickt.“

