Feuerwehr nah am Einsatzrekord

Wetterbedingte Einsätze und die Pandemie forderten 2020 die Dornbirner Florianijünger.
Dornbirn Die Einsatzkräfte der Dornbirner Feuerwehr wurden im vergangenen Jahr zu 465 Einsätzen gerufen – was die zweithöchste jemals erreichte Zahl bedeutet. „Besonders die Starkwindereignisse im Februar und die Starkregenfälle an vielen Tagen im Juni sorgten für eine Vielzahl an Einsätzen. Einen sehr starken Rückgang gab es bei den mittleren und großen Brandereignissen“, erklärt Kommandant Gerold Hämmerle, weist aber im gleichen Atemzug auf die Explosion der Ausweichschule im Fischbach hin, wo die Florianijünger doch einen der größten Brände der vergangenen Jahre bewältigen mussten. Die Gesamtzahl der Brandeinsätze stieg jedoch gegenüber dem Vorjahr auf 61 gestiegen und liegt damit über dem langjährigen Durchschnitt von ca. 40 jährlichen Brandeinsätzen.
Kaum Ausbildung möglich
Der Anstieg bei den Ausrückungen ist gleichbedeutend mit einem Anstieg der Einsatzstunden auf 5457. Im langjährigen Vergleich liegt diese Zahl jedoch trotzdem im Durchschnitt, wobei sich dabei die extrem personalsparende Alarmierung und die rasche Einsatzabwicklung bemerkbar macht. Eine besondere Herausforderung im vergangenen Jahr war die Ausbildung der Feuerwehrleute. „Der Ausbildungsbetrieb wurde im Frühling nur in Kleingruppen begonnen, dann überhaupt beendet und im Sommer über vier Wochen in einem eingeschränkten Modus durchgeführt. Für den Herbst waren alle Planungen für einen Übungsbetrieb unter besonderen Hygienebedingungen abgeschlossen, allerdings durchkreuzte die zweite Welle der Pandemie alle unsere Pläne bis zum Ende des Jahres“, blickt der Kommandant auf das Jahr 2020 zurück. Trotzdem konnte die Grundausbildung von zwölf jungen Kameraden im Sommer abgeschlossen und die Kameraden zwischenzeitlich auch in den Dienst übernommen werden.
Zwei neue Fahrzeuge
Neben den laufenden Beschaffungen für den Dienstbetrieb wurden im vergangenen Jahr auch zwei neue Fahrzeuge angeschafft. Das Tanklöschfahrzeug 2000 aus dem Jahr 1988 wurde durch ein TLF 2000-200 modernster Bauart ersetzt. „Das alte Tanklöschfahrzeug hat seit 1988 fast unvorstellbare 7500 Einsätze absolviert und bis zuletzt sehr gute Dienste geleistet. Diese Zahl an Einsätzen konnte in Vorarlberg sicherlich kein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr auch nur annähernd erreichen“, berichtet Kommandant Hämmerle stolz. Zudem wurde Ende des Jahres als Ersatz für das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) aus dem Jahr 1974, das bei der Löschgruppe Ebnit stationiert war, ein neues MTF geliefert. Weiters übernahm die Dornbirner Feuerwehr zum Jahresende einen beim Landesfeuerwehrverband ausgeschiedenen Abrollbehälter.
Viel Arbeit mit der Pandemie
Ein völlig neues Einsatzgebiet eröffnete sich der Dornbirner Feuerwehr Ende des Jahres durch die Pandemie. Die Feuerwehr war sehr stark in die Vorbereitung und auch in die personalintensive Abwicklung der Coronamassentests in zehn Testzentren in der Messestadt sowie den Aufbau des Notspitals im Messegelände eingebunden.
Gleichzeitig mussten zahlreiche geplante Veranstaltungen wie die Fahrzeugweihe oder der Besuch der Interschutz in Hannover abgesagt werden und auch der kameradschaftliche Zusammenhalt wurde auf eine harte Probe gestellt. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Verantwortlichen in Stadt und Land für ihre Unterstützung in diesem schwierigen Jahr. Der größte Dank gilt aber natürlich allen Kameraden, die mit ihrer verlässlichen Mitarbeit trotz gebotener Distanz und fehlender Pflege der Kameradschaft da waren, wenn sie gebraucht wurden“, so Kommandant Gerold Hämmerle abschließend. mima