Schülerprotest mit Brief an Spitzenpolitiker

Schulsprecher von höheren Schulen machen ihrem Unmut Luft.
Bregenz Sie haben Verständnis für die Ernsthaftigkeit des Corona-Problems, aber sehen sich als Opfer der Regierungspolitik. Und zwar dahingehend, dass sie ihrer Chancen beraubt werden und mit ihren Sorgen auf Unverständnis stoßen: Die Schulsprecher von 26 höheren Schulen im Land haben sich in einem gemeinsamen Brief eine gemeinsame Stimme verschafft und erheben nun klare Forderungen an die Spitzenvertreter der Politik: „Wir wollen Rücksichtnahme, wir wollen Information, wir wollen einen Plan und wir wollen ernst genommen werden“, bringt es Julian Kmenta, Schulsprecher des Privatgymnasiums Mehrerau und Mitunterzeichner des Briefes auf den Punkt. Gleichzeitig fordern die Schüler Mitsprache ein.
Emotionale Worte
Im Brief finden sich leidenschaftliche Formulierungen. Unter anderem: „Die Jugend des Landes will helfen, unterstützen und ihren Beitrag leisten. Wir wollen auch ordentliche und anständige Mitglieder der österreichischen Gemeinschaft sein. Wir wollen uns aber auch dagegen wehren, dass unsere Chancen für die Zukunft gemindert werden. Uns ist außerdem bewusst, dass wir keine große Lobby haben, die uns ernsthaft vertritt.“ Die Schüler beklagen die ihrer Ansicht nach leichtfertige Art, mit der sie von der Politik im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen behandelt werden, und fühlen sich in ihrem Recht auf Bildung hart eingeschränkt. „Wir müssen letztendlich die Kosten der aktuell getroffenen Maßnahmen in den nächsten Jahrzehnten tragen“, monieren die Jugendlichen.
„Der Minister sagt immer, wir hätten Zeit. Aber wir haben keine Zeit mehr. Viele von uns haben mittlerweile fast ein ganzes Bildungsjahr verloren“, artikuliert Jürgen Kmenta sein Unbehagen und jenes seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Den Brief haben die Schülervertreter an Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Bildungsminister Heinz Faßmann und die Vorarlberger Nationalratsabgeordneten verschickt. VN-HK
„Viele von uns haben mittlerweile fast ein ganzes Bildungsjahr verloren.“