Entspannung im Bodenseeraum

Deutlicher Rückgang des Infektionsgeschehens in Vorarlberg und Umgebung.
Schwarzach Am vergangenen Sonntag wies Vorarlberg erstmals seit vier Monaten weniger als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche auf (Sieben-Tages-Inzidenz). Seither sind es nicht mehr, sondern deutlich weniger geworden: Gestern handelte es sich laut staatlicher Gesundheitsagentur Ages um 81. Tirol befindet sich mit 79 auf ähnlichem Niveau und alle übrigen Nachbarregionen mit Ausnahme von Graubünden in der Schweiz (104) zum Teil deutlich darunter. Die Landkreise Lindau und Oberallgäu sind mit jeweils 51 dem bayernweiten Ziel von weniger als 50 sehr nahe. In Baden-Württemberg hält der Bodenseekreis mit Friedrichshafen eine Inzidenz von 51 und Ravensburg eine solche von 57.
Die Vorsicht ist jedoch aller Orten groß. Zum einen ist sie der Ausbreitung von Mutationen geschuldet, die ansteckender sind. Zum anderen können die Entwicklungen durch relativ wenige Fälle wieder umgekehrt machen. In Vorarlberg hat sich der Bezirk Feldkirch zuletzt beispielsweise gegen den Trend bewegt. Aktuell ist die Inzidenz hier mit 93 noch immer höher als Ende Jänner (76). Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher führt dies vor allem auf einen einzigen Cluster in einem Betrieb zurück. Hier sind vorerst sieben bestätigte Infektionen festgestellt worden.
Besonders für Deutschland ist die Inzidenz ein entscheidender Faktor für Reisewarnungen. Als Voraussetzung für ihre Aufhebung gilt, dass sie über mehrere Tage hinweg weniger als 50 beträgt. Ganz Österreich hat sich gestern mit einem leichten Anstieg auf 106 wieder entfernt davon. Auffallend war der Sprung von Wien von 93 Fällen pro 100.000 Einwohner und Woche auf 108. Erklärt wird das von der Stadt damit, dass man allein in 24 Stunden 27.000 PCR-Tests durchgeführt habe. Der Anteil der positiven Ergebnisse sei mit 1,9 Prozent sehr klein gewesen.