Gefahrenstelle Holzstraße

Besorgte Eltern zeigen auf, wo die Sicherheit für Kinder auf dem Weg zu Schule und Kindi erhöht werden muss.
Lustenau Die Freude über die Öffnung von Schulen und Kindergärten am heutigen 15. Februar ist groß. Getrübt wird sie da und dort allerdings durch die Sorge der Eltern, dass der Weg dorthin für ihre Kinder nicht sicher ist. „Niemals würde ich mein Kind allein gehen lassen“, betont Kathrin, Mutter von drei Kindern, ohne Umschweife. Es geht um die Lustenauer Holzstraße, die etliche Kinder auf ihrem Weg in den Kindergarten Brändle queren müssen.
Die dreifache Mama schildert ihre Erfahrung der VN-Heimat. Sie wundert sich zum Beispiel darüber, dass es in der Gegend nicht einmal Zebrastreifen gibt und sieht generell Fußgänger und Radfahrer gefährlichen Situationen ausgesetzt. Auf Besucher des Fußballplatzes treffe das ebenso zu. „Wenn sich an der Dornbirnerstraße der Verkehr vor dem Engel-Kreisverkehr staut, biegt man eben schnell in die Holzstraße ein“, sagt die besorgte Lustenauerin – denn für viele, selbst den Schwerverkehr, sei die Holzstraße offensichtlich eine Abkürzung. Sie und weitere Betroffene beklagen sich, dass die Autos viel zu schnell unterwegs seien, und es an Stellen für das sichere Überqueren fehle.
Kinder möchten gern allein gehen
Neben den Hauptstraßen (Landesstraßen) ist die Holzstraße, anschließend an die Staldenstraße, eine der Nord-Süd-Verbindungen der Gemeinde. Zu den wenigen Eltern, die ihren Sohn von westlich der Holzstraße inzwischen allein in den Kindi Brändle gehen lassen, gehören Ebru und Erkan Arslan. „Ich habe mit Mikail geübt und kann ihm inzwischen vertrauen, dass er es gut bewältigt“, sagt der Vater.
Die fünfjährige Tochter von Angelita und Michael Weber oder die vierjährige Tochter von Johanna Greber möchten sich ebenfalls gern ohne Begleitung auf den Weg machen. Allein es fehlt bisher an geeigneten Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit. „Schulkinder aus den östlichen Teilen der Holzstraße sind ja auf ihrem Weg in die Volksschule Kirchdorf genauso betroffen“, merkt Johanna Greber an und ergänzt: „Eine Drosselung der Geschwindigkeit mit Radarkontrollen wäre zumindest ein Anfang“.
Welche Maßnahmen zu erwarten?
„Kampagnen an Schulen gegen das Elterntaxi werden dann erfolgreich sein, wenn der Weg tatsächlich sicher ist“, bekundet der zum Thema befragte Verkehrssprecher der Grünen, Manfred Hagen. Die Voraussetzungen dafür seien durch die Gemeinde zu schaffen. Konkret bei der Holzstraße müssen laut Hagen bei allen Querungen rasch temporeduzierende Maßnahmen gesetzt werden. Erst, wenn die Geschwindigkeit durchgehend gedrosselt und das gefahrlose Überqueren der Holzstraße möglich ist, können Eltern ihre Kinder guten Gewissens zu Fuß in den Kindi und die Schule schicken. „Den Aktionsplan dafür braucht es möglichst bald“, fordert er.
Mathias Blaser (ÖVP) Obmann des Mobilitätsausschusses, beteuert, man werde die Anliegen der Bewohner ernst nehmen. Ohne dem laufenden Prozess zu viel vorwegnehmen zu wollen, teilt Blaser mit, dass es zur Beurteilung und Umsetzung des Verkehrskonzeptes von Besch & Partner informelle Arbeitsgruppen gibt. Ortsteilgespräche könnten, wenn die Corona-Situation es zulässt, im Sommer stattfinden. Dabei wird die Temporeduzierung thematisiert, sowie die Errichtung weiterer Begegnungszonen und Fahrradstraßen erörtert.
„Flankierende Verordnungen, Markierungspläne und Gestaltungsprojekte sind schließlich in eine Umsetzung durch die Gemeindeabteilungen Planung, Tiefbau und Mobilität einzubinden“, erklärt Mathias Blaser den Umfang der Vorhaben. erh
