Ein Auge auf die Schülertestungen

Elterngruppe in Lauterach will weiter für Tests der Kinder zu Hause kämpfen.
lauterach „Unser Appell war kurz und klar formuliert, die Antwort lang und unfassbar nichtssagend.“ Hörbar verärgert reagiert Helena Hamernik auf die politischen Reaktionen zu ihrem und dem Anliegen zahlreicher anderer Eltern, die Kinder statt in der Schule zu Hause testen zu können. Wie die VN berichteten, hat sich an den Volksschulen Lauterach-Dorf und -Unterdorf eine Elterngruppe gebildet, die sich kritisch zu den Selbsttestungen der Kinder äußerte und sowohl von Bildungsminister Heinz Faßmann als auch Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink eine Antwort darauf wollte, warum es nicht möglich sein soll, Kinder zu Hause zu testen.
Erst auf Nachdruck
Die Schreiben, die, wie Hamernik als Sprecherin der Elternbewegung sagt, letztendlich auch erst auf Nachdruck kamen, fielen fast ident aus. „Es waren vorgedruckte allgemeine Informationen, die wir kennen und die eigentlich der Grund für unseren Appell waren“, berichtet die Mutter eines sechsjährigen Buben und zeigt sich fassungslos über das „Desinteresse am Thema Kinder“. Trotz nochmaligem Verlangen, eine konkrete Antwort auf das Anliegen, die Kinder zu Hause testen zu dürfen, zu bekommen, ist laut Helena Hamernik bislang nichts geschehen. Die Mutter erbost: „Wir können das nur so verstehen, dass weder Herr Minister Faßmann noch Frau Landesrätin Schöbi-Fink ein vernünftiges Gegenargument gefunden haben.“
Wenig Vertrauen
Lediglich die Frage, wer im Falle einer Verletzung beim Testen die Verantwortung übernimmt, sei tatsächlich beantwortet worden. Die Versicherung, die über die Schule für die Schüler abgeschlossen wird, übernehme das. Hamernik führt Vorkommnisse in Wien ins Treffen, wo sich vor einer Schule lange Warteschlangen von Eltern gebildet hatten, die während der Tests bei ihren Kindern sein wollten. „Wir haben keinen Grund zu glauben, dass es bei uns anders laufen wird“, argumentiert sie mit wenig Vertrauen in die Sache. Die Gruppensprecherin kündigt an, die Testsituationen vor den Schulen mit Fotos und Videos zu dokumentieren.
Aus dem Büro von Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink kam gestern dann doch noch eine Erklärung. Darin heißt es, die Tests würden auf der derzeit gültigen Rechtslage basieren. Was die korrekte Abwicklung zu Hause angeht, verlautet: „Ich denke, dass Sie die Tests mit Ihren Kindern korrekt durchführen würden. Aber es gibt genug Eltern, die anders handeln und die abgegebenen Tests dann als nicht relevant zu bewerten sind.“ Mit der Testung in der Schule gelte für alle Schüler die gleiche Vorgehensweise. VN-MM
„Es waren vorgedruckte allgemeine Informationen, die wir alle kennen.“
