Neue Lockerungen bleiben aus

Gastronomie, Hotellerie und Kulturbereich müssen sich weiter gedulden.
wien Seit Monaten warten Gastronomie und Tourismus auf eine Öffnungsperspektive. Doch ein konkretes Datum steht aus – auch nach den jüngsten Beratungen der türkis-grünen Bundesregierung mit den Ländern, den Parlamentsparteien und Experten am Montag. Der Lockdown für diese Branchen wird bis „mindestens Ostern“ verlängert. Am 1. März soll es wieder Gespräche geben, kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an. Vor Kurzem hatten der gesamte Handel, Museen, Zoos und körpernahe Dienstleister wieder aufsperren dürfen. Für den Besuch beim Friseur oder Kosmetiker ist aber ein negativer Coronatest notwendig. Unter Auflagen kommt es an den Schulen zu Präsenzunterricht.
Warnung des Kanzlers
Trotz Öffnung des Handels sei die Infektionslage stabil, sagte Kurz. Allerdings hätten im Osten des Landes die Fälle der britischen Virusmutation zugenommen, in Tirol die Südafrika-Variante. Weiterhin sei große Vorsicht geboten, private Kontakte müssten vermieden werden. Derzeit dürfen sich maximal vier Erwachsene und bis zu sechs minderjährige Kinder aus zwei Haushalten treffen. „Wenn hier nicht alle vorsichtig sind, sind wir schnell wieder in einem exponentiellen Wachstum“, warnte der Kanzler. Durch das erhöhte Testaufkommen gebe es gute Chancen, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten. Zudem zeigte sich die Regierung optimistisch, dass die wärmere Jahreszeit und eine höhere Durchimpfungsrate die Lage verbessern werde.
Der Vizerektor der MedUni Wien, Oskar Wagner, empfahl, Öffnungsschritte an regionale Ampelsysteme zu koppeln. Die Gastronomie ist seit 2. November 2020 geschlossen, ebenso Hotels für Urlauber. Auch Theater und Kinos sind seither zu. VN-RAM, MM, RAU

Für unsere Branche ist das eine Hiobsbotschaft. Es stehen Schicksale auf dem Spiel. Viele haben sich über Generationen Existenzen aufgebaut. Monatelang Betriebe geschlossen zu halten, ein Totalausfall der gesamten Wintersaison. Es ist eine Tragödie. Markus Kegele, Hotelier, Sprecher Tourismus

Wir haben kein Mittagsgeschäft, für uns ist die Sperrstunde daher eher ein Thema – und vor Ostern war da nichts zu erwarten. Wir als Jungunternehmer mit einer Neugründung sind derzeit besonders benachteiligt. Wir sind gerüstet und probieren uns mit der Situation zu arrangieren. Milena Broger, Weiss Restaurant Bregenz

Es war zu erwarten, dass sich nichts ändern wird. Inzwischen geht es der Branche fatal und bei vielen um die Existenz. Die Förderinstrumente sind zwar gut, aber es gilt immer noch Fixkosten zu stemmen. Außerdem ist es schwierig, Mitarbeiter zu rekrutieren, wenn man nicht weiß, wann es losgeht. Stefan Köb, Gastronom