Bregenz Die größte Herausforderung ist es beinahe, den richtigen Schriftsatz zu wählen. Zwar werden die Bescheide nach einem Coronatest als pdf ausgesendet, doch dank Photoshop und Co. lassen sich diese im Nachhinein verändern. Sei es der Name, das Datum oder sogar das Ergebnis, mit etwas Übung lassen sich die Bescheide verändern. Der Unterschied zu einem „echten“ Bescheid lässt sich nicht erkennen, wie der ORF Vorarlberg im Selbstversuch belegt.
In Vorarlberg wäre man theoretisch immerhin einen Schritt weiter als auf Bundesebene: Durch den aufgedruckten QR-Code kann das Ergebnis ebenfalls aufgerufen werden, aufgrund des Datenschutzes jedoch nur mit zwei PIN-Eingaben. Eine aufwendige Hürde, vor allem für Dienstleister wie Friseure, die sich auf die Bescheide verlassen können müssen.
Beim Land hat man aufgrund der Recherche noch am Faschingsdienstag reagiert, wie Landesrat Christian Gantner (ÖVP) gegenüber den VN versichert. Bereits ab Mittwoch soll Beamten und Dienstleistern ein Link zur Verfügung gestellt werden, über den ein Prüfservice angeboten wird. Dieser ist in der Lage, den QR-Code per Handy auszulesen und das Ergebnis wiederzugeben. So werden dem Prüfer nicht nur das Datum und Ergebnis der Testung angezeigt, sondern auch die Teststation und die Initialen der getesteten Person. Eine Ampel soll auch wiedergeben, ob der Test jünger ist als 48 (grün) oder 72 Stunden (gelb). Das Gesundheitsministerium will die Bescheide ab Anfang nächster Woche mit QR-Codes versehen können.
Hier geht es zum Scanner: qr.lwz-vorarlberg.at
„Das Fälschen eines Bescheides ist kein Kavaliersdelikt“, warnt Gantner. Schließlich handelt es sich dabei um Urkundenfälschung, die mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet wird. Hinzu kommen noch mögliche Strafen nach dem Epidemiegesetz.