Angebliche Prügelattacke mit Baseballschläger

Streit zwischen
Brüdern endete mit Buße von 800 Euro für Angeklagten.
Feldkirch Der junge selbständige Unternehmer hatte bislang noch nie mit der Polizei zu tun. In der Familie scheint es allerdings immer wieder heftig zu kriseln. Sein Bruder sei das „schwarze Schaf“ in der Gemeinschaft, behauptet der Angeklagte bei der Verhandlung am Landesgericht Feldkirch. „Ganz Dornbirn ruft mich wegen meines Bruders an“, sagt der junge Mann.
Alle hätten Probleme mit ihm, sogar die eigenen Eltern würde er immer wieder wüst beschimpfen und beleidigen. Wenn er mit ihm reden will, komme es immer wieder zu hässlichen Szenen, so erzählt es zumindest der Beschuldigte. Die Sache mit dem Baseballschläger sei auf jeden Fall erfunden, er besitze gar keinen solchen Schläger, und damit geschlagen habe er ganz sicher nicht.
Harte Vorwürfe
Der Bruder erstattete nämlich Anzeige wegen des folgenden angeblichen Vorfalls: Am 18. Jänner habe es in den Geschäftsräumlichkeiten des Angeklagten einen heftigen Streit gegeben.
Der 37-Jährige habe ihm mit einem Baseballschläger gegen den rechten Unterschenkel geschlagen und ihm mit der Faust Hiebe versetzt. Diese Geschichte sei zur Gänze erfunden. Streit, ja. Beleidigungen auch und auch eine Watsche habe er ausgeteilt, räumt der Mann ein. Auch dass er mit einem Staubsaugerrohr „bewaffnet“ herumgestikulierte, stimme, aber geschlagen habe er nicht. Warum sein Bruder so etwas erfindet, will der Richter wissen. „Ich kann mir nur vorstellen, dass er seine Verletzung, die er vorher schon am Bein hatte, auf mich abwälzen wollte“, so die Erklärung.
Dass die Ohrfeige unrecht war und man mit anderen Familienmitgliedern nicht so umgeht, sieht der Angeklagte ein. Er habe sich auch schon bei seinem Bruder entschuldigt, die Eltern hätten Frieden gestiftet, man versuche nun klarzukommen. Der Richter erklärt, dass er im Rahmen der Diversion mit 800 Euro Buße davonkommen könnte. Der Angeklagte ist unbescholten, übernimmt Verantwortung für ein gewisses Fehlverhalten, somit steht einer derartigen Regelung des Familienkonfliktes nichts entgegen. Die Bezirkshauptmannschaft hat sich auch schon gemeldet. Im Falle von strafrechtlichen Verurteilungen wird häufig der Führerschein entzogen, was für die meisten Arbeitenden eine zusätzliche harte Sanktion darstellt. Der Mann verspricht, die 800 Euro zu bezahlen, dafür bleibt ihm eine Vorstrafe erspart. Auch die Staatsanwältin ist einverstanden. EC