Trotz Pandemie keinem Patienten abgesagt

Der Krankenpflegeverein Dornbirn macht die Hausbesuche auch in schwierigen Zeiten.
Dornbirn Die 107. Generalversammlung des Krankenpflegevereins Dornbirn konnte bisher wegen der Coronapandemie nicht wie geplant abgehalten werden. Dornbirns Bevölkerung, die Mitglieder und Gönner, Patienten und ihre Angehörigen, die Netzwerkpartner und die Politik erfahren somit auch auf diesem Weg, wie es gelaufen ist und derzeit läuft. Eines kann vorweggenommen werden: Der Krankenpflegeverein Dornbirn – gegründet im Jahr 1912 – ist ein gesundes, mittelständisches Unternehmen. Das bestätigen Heinz Wohlgenannt, ehrenamtlicher Obmann des Vereins seit 2012 und Johannes Drexel, der seit 2016 die Geschäftsführung und Pflegedienstleitung inne hat.
„Ich werde oft gefragt, wie wir die Coronasituation bewältigen“, sagt Wohlgenannt. „Wir haben das große Glück, dass unsere 49 Pflegekräfte weder im Dienst noch durch den Dienst an Corona erkrankt sind. Schon frühzeitig, im März 2020, haben wir unsere hauseigene Corona Task Force für verstärkte Hygieneregeln gegründet“, erklärt Drexel. Das sterile Material und die erforderliche Schutzkleidung habe man ohne zu zögern selbst beschafft.
Großer Aufwand
Diese Maßnahmen seien entscheidend gewesen für die Sicherheit bei der Ausübung des anspruchsvollen Berufs im Kontakt mit den Patienten. „Der große Aufwand hat sich gelohnt. Wir mussten keinem Patienten absagen, und im Gegenzug hat auch uns niemand abgesagt“, lobt Drexel den Einsatz seiner Crew. Lob gibt es von seiner Seite auch für das Land Vorarlberg, dass sich bei der Coronaimpfung die Hauskrankenpflege an das Pflegepersonal in den Heimen anschließen konnte, und somit ein Teil des Personals des KPV Dornbirn bereits geimpft ist, sei vorbildlich.
Software für Einsatzplanung
Nicht aufgehalten durch die Pandemie wurde das aufwendige EDV- Projekt, das der KPV Dornbirn inzwischen abgeschlossen hat. „Wir haben das für uns optimale Produkt beim Schweizer Softwareentwickler Nexus gefunden. Als Referenzprojekt und mit unserem großen Anteil an eigener Leistung mit Adaptierung an die europäische Norm konnten wir den finanziellen Aufwand in Grenzen halten“, sagen Wohlgenannt und Drexel. Der Vorteil und Nutzen von der elektronischen Planung bis zur gesamten Administration wirke sich auf den effizienten Einsatz der Mitarbeiter und ihre Patientenbesuche aus.
Wichtig ist für Obmann Wohlgenannt, dass der Krankenpflegeverein Dornbirn ein attraktiver und familienfreundlicher Arbeitgeber bleibt. „Bewährt hat sich bei uns die Einführung der Bezirksstruktur mit jeweils einer Leitung für die gute Überschaubarkeit der Teams. „Die Einteilung in Markt/Oberdorf mit Edith Okoro, Hatlerdorf/Schoren mit Daniel Lauterer und Haselstauden/Rohrbach mit Silvia Franz trägt wesentlich zum guten Arbeitsklima bei“, ist Heinz Wohlgenannt überzeugt. „Unsere Zielsetzung, das Wohl der Patienten und ihrer Angehörigen durch die mobile Krankenpflege bei jährlich 50.000 Hausbesuchen in den Mittelpunkt zu stellen, ist aktueller denn je.“ Als Herausforderung für die Zukunft sieht Wohlgenannt, den Mitgliederstand auszubauen. erh
Zahlen und Daten
Mitglieder 4942 Familien/Einzel-Mitgliedschaften
2020 Betreute Patienten 840, davon zirka 25 Prozent mit Demenz
Hausbesuche 50.000
Mitarbeiter 49, davon 43 Pflegefachkräfte
Dienstfahrzeuge 25 und drei Elektrofahrräder
Vorstand
Obmann Heinz Wohlgenannt, Obmann-Stellvertreter Karl Schelling, Ärztlicher Leiter Dr. Franz Bertolini, Kassierin Christine Huber, Schriftführerin Doris Feurstein, Karin Gmeiner-Rümmele, Josef Moosbrugger, Elisabeth Ruepp