Von Coronasündern und neuen Jobs

Fauxpas Selbst führende Persönlichkeiten im Bereich der Rettungsorganisationen sind im Hinblick auf Reisebestimmungen in Sachen Pandemie nicht gegen Verfehlungen gefeit. Aktuelles Beispiel dafür soll Roland Gozzi (62, VP) als Geschäftsführer des Roten Kreuzes und Corona-Koordinator geliefert haben. Der Lustenauer wohnt nämlich in der Nähe der Grenze und soll sich und seine Familie gerne per Drahtesel mit reschen Brötchen aus der benachbarten Schweiz verwöhnen. Bei einer seiner jüngsten Fahrten soll Gozzi von Zöllnern gefilzt und ohne nötige Unterlagen an der Grenze angetroffen worden sein. Die Folge war eine Zwangsquarantäne in den eigenen vier Wänden. Hinter den Kulissen liefert der „Fauxpas am Grenzbalken“ jedenfalls mächtig Gesprächsstoff.
Zu neuen Ufern In der Landeshauptstadt Bregenz versucht nicht nur die Volkspartei mit Staatssekretär Magnus Brunner (48, VP) einen Neustart. Brunner, der bereits vor geraumer Zeit als Erbe des inzwischen abgewählten Altbürgermeisters Markus Linhart (61, VP) gehandelt wurde, soll die Schwarzen am Bodensee zu neuen Ufern führen und die bei der Stichwahl im Vorjahr an Michael Ritsch (52, SP) verlorene Macht im Rathaus zurückerobern. Auch Linhart, der zum Ärger von Landesparteichef und LH Markus Wallner (53, VP) nach 22 Jahren als Langzeitstadtchef von Bregenz seine Funktion abtreten musste und seither auf der Suche nach einem adäquaten Job ist, bricht beruflich noch einmal zu neuen Ufern auf. Linhart soll, so heißt es im Landhaus und in der Stadt, künftig unter die Wohnbauer gehen. Konkret ist die Rede davon, dass der Altstadtchef einen Job als Geschäftsführer im Umfeld des Alberschwender Unternehmers Siegfried Kohler (56) bekommen haben soll. Kohler gilt als Holzbauer, passionierter Jäger und fungiert in den Firmen Berlinger Holzbau und oa.sys Bau in führender Position.
Weigerung Am 18. Jänner hätte das Projekt starten sollen: An der Teststraße sollen Mitarbeiter des Infektionsteams bei einem positiven Test gleich mit der Kontaktverfolgung beginnen. Eine Woche später war es immer noch nicht so weit. Die Landesregierung um Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (48, VP) begründete das mit Fragen zur Abklärung des Mitarbeiterschutzes. SP-Abgeordnete Manuela Auer (55) richtete eine parlamentarische Anfrage an Rüscher. Auer vermutet, dass sechs Mitarbeiter des Teams ohne Angaben von Gründen freigestellt worden seien. Hinter den Kulissen wird von schlechter Stimmung zwischen Infektionsteam und Rotem Kreuz berichtet. Mitarbeiter des Infektionsteams hätten sich schlicht geweigert, Schutzkleidung anzuziehen. Das wiederum habe für Ärger beim Roten Kreuz und zu einer lautstarken Auseinandersetzung geführt. Nun sitze das Infektionsteam eben in Kabinen, heißt es.
Doppelt hält besser Die deutsche Sprache kennt drei grammatische Geschlechter: männlich, weiblich und sächlich. Das Wort Fachkraft ist zum Beispiel weiblich: „die Fachkraft“. Am 11. Februar wurde der Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft ausgerufen. Für Neos-Chefin Sabine Scheffknecht (42, Neos) Grund genug, für Frauen in technischen Berufen zu werben. Grammatikalisch hat sie ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Sie schreibt auf Social Media: „Vorarlberg hat in allererster Linie einen Fachkräftinnen-Mangel.“ Zumindest die Suche nach angehenden Germanistinnen dürfte damit deutlich schwieriger geworden sein.