Wie Markus Beer Jugendlichen ins Berufsleben verhilft

Als Jobcoach unterstützt der Neo-Dornbirner bei der Ausbildungs- und Berufswahl.
Bregenz Voll durchgestartet ist Markus Beer an seinem Arbeitsplatz im Bifo. Seit Anfang Februar berät er als Jugendcoach Jugendliche bei ihrer Ausbildungs- oder Berufswahl. Sein Ziel ist es, junge Menschen beim Übertritt ins Berufsleben zu unterstützen.
Derzeit spielt sich sein Berufsleben und das seiner beiden Arbeitskollegen in der Bifo-Außenstelle in Bregenz coronabedingt vor dem Bildschirm ab. „Wir machen derzeit hauptsächlich Videoberatung. Besteht besonderer Bedarf, dann gibt es natürlich persönliche Beratung“, erklärt Markus Beer. Wenn der 28-Jährige bei einem Kollegen hospitiert, kann er sich dank der Digitalisierung einfach dazuschalten und mithören. Durch das mehr oder weniger seit einem Jahr durchgehende Distance Learning können die Schüler gut mit Videokonferenz-Tools umgehen.
Schwierigere Kontaktaufnahme
Normalerweise wäre der in Dornbirn wohnhafte Jugendcoach an Schulen oder Jugendzentren vor Ort. Dort können ihn Jugendliche direkt ansprechen. Vor Ort wie auch vor dem Bildschirm hilft er dabei Interessen und Fähigkeiten kennen zu lernen. Er erklärt, auf was bei der Lehrstellensuche und bei der Bewerbung geachtet werden muss. Merkt er, dass ein Schüler mehr Berufsorientierung benötigt, lädt er den Jugendlichen ins Büro zur Beratung ein. An Schulen steht er mit der zuständigen Lehrperson in Kontakt und schließt sich in Absprache mit den Schülern kurz. „Dass ich derzeit nicht vor Ort bin, macht die Kontaktaufnahme schwieriger. Aber meine Kollegen und ich versuchen immer wieder die Jugendlichen zu erreichen“, erzählt der Jugendcoach, der in Innsbruck Soziale Arbeit studiert hat.
Dankbar über das Interesse
Ist die Kontaktaufnahme erst einmal erfolgt, vereinfacht das seine Arbeit. „Die Jugendlichen merken, dass sich jemand für sie interessiert und ihnen helfen will. Das gefällt ihnen“, weiß Beer. Der gebürtige Wälder ist fasziniert davon, wie die Schülerinnen und Schüler aus sich herauskommen und sich entfalten, wenn man mit ihnen individuelle Wege erarbeitet. „Vor allem bei Jugendlichen, die es nicht leicht haben, finde ich es positiv, wenn wir sie stärken können“, bereut der Energiegeladene seine Jobwahl nicht.
Apropos Kontaktaufnahme: Seinen ersten Arbeitstag hat er als besondere Erfahrung in Erinnerung. Denn seine neuen Bürokollegen und er begrüßten sich mit FFP2-Masken. „Ob man das ganze Gesicht einer Person sieht oder nur die obere Partie, das macht einen Unterschied. Von der Person geht einiges verloren“, so Beer, der sich aber vom ersten Tag an gut aufgehoben gefühlt hat.
Vielfalt schätzen
Markus Beer, der viel in Asien herumgekommen ist und Brasilien sowie Europa bereist hat, wollte immer schon mit Jugendlichen arbeiten. Der Beratungsbereich hat ihn auch interessiert. „Darum habe ich während meines Studiums am MCI meinen Fokus auf Jugendliche gelegt“, erklärt er. Auch sein erster Job in Innsbruck hat sich um Jugendliche gedreht und ihm bestätigt, dass er die richtige Berufswahl getroffen hat.
Doch nach fünf Jahren in der Tiroler Landeshauptstadt und einem Auslandssemester in Kopenhagen hat es ihn wieder nach Vorarlberg gezogen. „Die landschaftliche Vielfalt, wie den Bodensee und die Berge, weiß man erst zu schätzen, wenn man sie von außen betrachtet“, schildert er seinen Rückzug in die Heimat mit einem Zwinkern. Den Ausgleich zu seiner Arbeit findet der Jobcoach in der Natur beim Wandern oder Skifahren.
Zur Person
Als Jugendcoach beim BIFO unterstützt er Jugendliche bei der Berufs- oder Ausbildungswahl
Ausbildung: Soziale Arbeit am MCI Innsbruck
Wohnort: Dornbirn
Alter: 28 Jahre
Hobby: Wandern, Skifahren, Musik, neue Orte erkunden
Lebensmotto: „nid rüo lau – langsam, bewusst und menschlich“
Lieblingsessen: Indische Küche