Beim Impfen zieht das Tempo an

Covid-19 sorgt für zwei arbeitsintensive Wochenenden.
dornbirn Hinter Alexandra Rümmele-Waibel liegt ein wahrer Impfmarathon. Von Freitagfrüh bis Sonntagnachmittag waren sie und rund 40 weitere Kolleginnen und Kollegen im Impfeinsatz. Während dieser drei Tage wurden 5200 Personen gegen Covid-19 erstimmunisiert. Zur Impfung eingeladen waren über 80-Jährige, Hochrisikopatienten, Gesundheitspersonal sowie Menschen mit Behinderung. Die Impfungen erfolgten im Impfzentrum in Dornbirn und in vier Außenstellen in Bludenz, Bregenz, dem Bregenzerwald sowie dem Kleinwalsertal. Diese Woche eröffnet in Nenzing eine weitere Impfstraße, denn am kommenden Wochenende ist wieder Vollbetrieb angesagt.
Keine Vorbehalte
Zur Verfügung standen Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna sowie AstraZeneca. Alexandra Rümmele-Waibel, die Impfkoordinatorin der Ärztekammer, berichtet von durchwegs positiv gestimmten Impfwilligen, auch, was den viel diskutierten Impfstoff von AstraZeneca betrifft. Vorbehalte gegen den Impfstoff gab es demnach keine. Im Gegenteil: „Alle, die sich angemeldet hatten, freuten sich, dass sie zur Impfung kommen konnten.“ Es sei wirklich nicht so, dass der Impfstoff nicht angenommen werde. „Es gibt auch keinen Grund, ihn abzulehnen“, setzt Rümmele-Waibel nach. Am Freitag und Samstag gingen rund 3600 Impfdosen weg, am Sonntag noch einmal etwa 1500. Dazu kamen noch einige Aufholimpfungen bei Personen, etwa in Alten- und Pflegeheimen, die zum Zeitpunkt der Erstimpfung krank oder anderweitig verhindert waren.
Genug ärztliches Personal
In Dornbirn standen pro Tag 20 Ärztinnen und Ärzte an der Impffront, in den vier Außenstellen leisteten jeweils drei Mediziner ihren Impfdienst ab. Rümmele-Waibel ist froh um die anhaltend hohe Bereitschaft in der Kollegenschaft, beim Impfen mitzuwirken und ihre Zeit in den Dienst dieser dringenden Sache zu stellen. „Die Liste, auf der sie sich eintragen konnten, ist sehr lang, wir können die Impftermine gut füllen“, bestätigt sie, spricht gleichzeitig allerdings von einer großen Herausforderung im Berufsalltag, denn nebenbei müssen die Ordinationen auch noch am Laufen gehalten werden. Aus diesem Grund finden die Impfaktionen jeweils an den Wochenenden statt. Die Unterstützung durch pensionierte Ärzte kommt bei dem sukzessive dichter werdenden Impfprogramm ebenfalls äußerst gelegen.
Wöchentliche Anlieferung
Am kommenden Freitag und Samstag geht es schon wieder weiter. Für diese Tage sind etwa 5000 Personen angemeldet. Das macht in Summe an zwei Wochenenden rund 10.000 zusätzlich geimpfte Personen. Der erforderliche Impfstoff wird laut Alexandra Rümmele-Waibel wöchentlich angeliefert. „Wir rufen ab und verimpfen, was wir bekommen können“, bekräftigt sie. Die Doppelbelastung durch Praxis und Impfen schreckt die Kinderärztin nicht: „Ich hoffe, es wird noch mehr so intensive Impfwochenenden geben.“
Ob das in absehbarer Zeit der Fall sein wird, hängt bekanntermaßen von der Verfügbarkeit der Impfstoffe ab. Die breite Bevölkerung soll, wenn es nach den Wünschen der Verantwortlichen geht, spätestens ab Sommer zu ihrer Covid-19-Impfung kommen. Derzeit haben sich auf der Vormerkplattform des Landes rund 124.200 Impfwillige eingetragen. Insgesamt wären 332.000 Personen berechtigt, zur Impfung anzutreten. Wie berichtet, ist die Impflust ob des zähen Wartens und der Ungewissheit, wann es soweit sein wird, merklich abgeflaut. Bis dato sind 19.400 Personen geimpft, über 11.000 haben bereits ihre Zweitimpfung erhalten.
Das Gros der Geimpften macht laut derzeitigem Stand die Krankenhausbediensteten (3111) aus, gefolgt von weiteren Gesundheitsberufen (2970). Von den Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen sind 2229 Personen geimpft, bei den Mitarbeitenden 1937. In den Arztordinationen finden sich 1909 Beschäftigte mit einer Covid-19-Impfung. Bei den über 80-Jährigen, die nicht in einer Pflegeeinrichtung leben, erhielten 1700 die Impfung. Die Zahl der geimpften Risikopatientinnen und -patienten liegt aktuell bei 1187.