Wenn’s doch nur möglich wäre . . .

In Großdorf wurde auf dem „Obertännler Funken“ die Corona-Hexe verbrannt.
Egg-Großdorf Der Verband der Fasnatzünfte und -gilden (VVF) hat seinen Mitgliedsvereinen, die vielfach auch für das Funkenabbrennen verantwortlich sind, angesichts der Krisensituation abgeraten, den traditionellen Funken abzubrennen. Für VVF-Präsident Michél Stocklasa sprach vor allem das Risiko der Einhaltung bzw. Kontrolle von Sicherheitsvorschriften gegen das Abbrennen. Es konnte jedoch nur eine Empfehlung sein und zudem gehören nicht alle „Funker“ dem Verband an. Viele folgten dem Aufruf, doch nicht überall wollte man diesen Brauch am Wochenende auch wirklich komplett ausfallen lassen.
Alternative Funkenfeste
Mancherorts gab es Alternativen – etwa in Ludesch, wo Feuerwehr und Musikverein viele kleine Funken in Feuerschalen im Garten initiierten. Dazu wurden Video-Clips der Musikanten angefertigt, die dann zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt werden.
Virus statt Winter austreiben
In Egg-Großdorf griffen die „Obertännler Funker“ zu einer drastischen Symbolik: Sie wollten nicht den Winter, sondern das Coronavirus vertreiben und bauten deshalb auf ihrem Funken – stolze 18 Meter hoch – neben der üblichen Hexe ein Riesenvirus auf. „Schön wär’s, wenn das so einfach wäre, die Coronahexe zu verbrennen . . .“, meinten die Funkenbauer um Peter und Franz Meusburger sowie Michael und Manuel Fetz.
„Kalte Variante“ in Hohenweiler
Ganz ohne „Funken“ wollten die Dörfler Funker in Hohenweiler nicht bleiben und riefen deshalb die Ortsbevölkerung dazu auf, Christbäume auf bekannte Art und Weise zur „warmen Entsorgung“ zum Funkenplatz im Ried zu liefern. Statt dem üblichen Spektakel mit Feuerwerk und Bewirtung war vor allem für Kinder eine kleine Sparvariante geplant, bei der man unter Einhaltung der Coronaregeln den Haufen Christbäume abfackeln wollte. Bürgerinnen und Bürger machten eifrig mit, schleppten die mehr oder minder verdorrten Bäumchen fleißig ins Ried und der Christbaumhaufen wurde stetig größer. Im Gegensatz dazu sank das Interesse für ein Funkenfest ohne Feuerwerk und Bewirtung von Tag zu Tag mehr in Richtung null, weshalb man sich kurzfristig zur Absage des Events entschloss. Was mit dem Christbaum-Haufen geschehen soll, wird jetzt beraten . . . STP
