Das Wasser kostet 70 Millionen

So viel wird im Land 2021 in Wasserbau , Abwasser und Hochwasserschutz investiert.
BREGENZ Das an Rohstoffen arme Vorarlberg kann nur mit einem wertvollen Gut aufwarten: Wasser. Es ist in der Regel reichlich vorhanden, bedeutet Leben, aber auch Gefahr. Die Wasserwirtschaft des Landes gehört zu den Säulen der Landesverwaltung, die Aufgaben sind mannigfaltig.
Netz an Wasserversorgern
„Trinkwasser, Abwasser und der Hochwasserschutz sind jene drei Bereiche, um die wir uns zu kümmern haben“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner (53, ÖVP). Wallner räumt ein, dass der Bund beim Wasser der unverzichtbare Partner ist. Schließlich kommen aus Wien 57,7 Millionen der insgesamt 70 Millionen Euro an Investitionen für 2021.
Um die Wasserversorgung kümmern sich 85 Gemeindeanlagen, drei Wasserverbände und circa 100 Wassergenossenschaften. „Heuer werden für Neubau und Anpassung an den Stand der Technik bei kommunalen, genossenschaftlichen und Verbandsanlagen insgesamt rund 19,5 Millionen Euro ausgegeben. Davon übernimmt das Land 3,18 Millionen“, berichtet Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner (40, ÖVP).
Wirtschaft erzeugt Abwasser
Zu den Hauptaufgaben der Wasserwirtschaft gehört auch die Abwasserreinigung. 1,4 Milliarden Euro wurden dafür in den letzten 50 Jahren in Vorarlberg investiert. Für das laufende Jahr sind Gesamtinvestitionen von 17 Millionen Euro vorgesehen, davon zahlt das Land 2,8 Millionen. Speziell der notwendige Ausbau der Kläranlagen in Mittelberg, Bezau, Hittisau und Krumbach zeigt die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung und des Wirtschaftswachstums.
Rhesi in den Staatskanzleien
Der dritte Investitionsbereich der Wasserwirtschaft ist der Hochwasserschutz. Diesbezüglich steht das Jahrhundertprojekt Rhein-Erholung-Sicherheit (Rhesi) an der Spitze der Prioritätenliste. Im Jahre 2021 wird darin aber weniger investiert als vielmehr darüber verhandelt. „Bereits vier Staatsvertragsverhandlungen zwischen Österreich und der Schweiz hat es gegeben. Bis Ende Jahres sollten wir ein Ergebnis haben“, betont der Landeshauptmann. Danach soll es hurtig an das Einreichprojekt gehen, hofft Wallner.
Dass Wasser tunlichst immer beobachtet werden will, macht Thomas Blank, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, deutlich. „Derzeit hat der Bodensee einen so hohen Wasserstand, wie er ihn zuletzt vor 150 Jahren hatte. Er liegt einen Meter über dem durchschnittlichen Stand um diese Zeit.“ Dass die Schneeschmelze einhergehend mit Starkniederschlägen bald für den Rhein ein Problem bedeuten könnte, ist für Experten und Laien überdies klar. VN-HK