Achtalweg steht auf dem Prüfstand

Studie soll klären, ob ein Radweg auf der Strecke möglich wäre.
kennelbach, Doren Die Vision gibt es fast ebenso lang wie es das Wälderbähnle nicht mehr gibt. Vor bald 41 Jahren, im Juli 1980, besiegelte ein gewaltiger Felssturz das Ende des Schienenverkehrs zwischen dem Bregenzerwald und dem Rheintal. Im Jahr 1990 wurde die Trasse in das Bundesradwegkonzept aufgenommen. Das Ziel: Zwischen Kennelbach und Egg soll ein durchgängiger Radweg entstehen.
Ein Teil des Plans ist bereits umgesetzt. Der sogenannte Achtalweg zwischen Doren und Egg wurde zwischen 2012 und 2014 um knapp vier Millionen Euro zu einem Geh- und Radweg ausgebaut. Aktuell sind auf dem Abschnitt Doren-Kennelbach Bauarbeiten im Gange. Zwei einsturzgefährdete ehemalige Wälderbahntunnel, der Rickenbach- und der Rotachtunnel, sowie die Rotachbrücke werden um rund 290.000 Euro saniert. Die Fertigstellung ist bis Mitte März geplant. Vorarbeiten für einen möglichen Radweg im Natura-2000-Gebiet sind das laut Mobilitäts- und Umweltlandesrat Johannes Rauch (61) nicht. „Das ist nur eine Sicherungsmaßnahme. Da laufen Leute rein, wenn da einem ein Stein auf den Kopf fällt, sind wir in der Haftung“, führt er aus. Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.
Von Buch bis Straße
Derzeit ist eine Studie in Arbeit, die klären soll, wie man den Bregenzerwald radtechnisch besser an das Rheintal anbinden kann, bestätigt Rauch gegenüber den VN. „Da werden mehrere Varianten angeschaut. Unter anderem einmal mehr der Achtalweg von Kennelbach nach Doren.“ Eine Alternative könnte eine Anbindung über Buch sein. Ein straßenbegleitender Radweg werde ebenfalls geprüft, sagt der Landesrat. Die Ergebnisse sind auch für die Regio Bregenzerwald von großem Interesse. „Für uns ist wichtig zu klären, ob ein Radweg durch das Achtal überhaupt machbar ist, wenn ja, unter welchen Bedingungen und zu welchen Kosten. Es wird ja immer viel diskutiert und lamentiert. Die einen sagen, das ist alles gar kein Problem, andere sagen, das geht gar nicht“, erläutert Guido Flatz (52), Regio-Obmann und Bürgermeister in Doren.
Geologie vor Natura-2000
Die fertige Studie wird in wenigen Wochen erwartet. Sollte das Achtal als Bestvariante ausgewiesen werden, müsste man sich über die Finanzierung und die technische Machbarkeit unterhalten. Dass der Weg durch Natura-2000-Gebiet führt, sei ein Punkt, der berücksichtigt werden müsse. „Der wesentlich wichtigere ist aber die geologische Verfasstheit der Gegend“, merkt der Landesrat an.
Die Anbindung ans Rheintal ist übrigens nicht das einzige Radwegprojekt, das im Bregenzerwald Thema ist. Über ein EU-Leader-Projekt sollen auch die grenzüberschreitenden Routen nach Oberreuthe oder Weiler ausgebaut werden. „Das ist gerade in Vorbereitung“, präzisiert Rauch. vn-ger
„Die einen sagen, das ist alles gar kein Problem, andere sagen, das geht gar nicht.“
