Ärzte in der Impfoffensive

Ziel der Kampagne ist es, die letzten Zweifler zu überzeugen.
dornbirn Es ist nicht so, dass ihm die bereits bestehenden Informationsplattformen rund um das Thema Impfen nicht passen würden, aber: „Das Gespräch kann durch nichts ersetzt werden“, zeigt sich Ärztekammerpräsident Michael Jonas überzeugt. Deshalb geht auch die Standesvertretung der Mediziner nun in die Offensive und lanciert eine eigene Aufklärungskampagne. Sie richtet sich an Multiplikatoren wie Firmen, Vereine, Gemeinden und Schulen. Das von den Impfreferentinnen Daniela Jonas und Alexandra Rümmele-Waibel aufbereitete Servicepaket besteht aus einem kurzen Videoclip sowie einem Online-Vortrag, den Ärzte halten und in dem Fragen rund um die Impfung beantwortet werden.
Skepsis ausgeräumt
Hintergrund der Initiative ist die zu Beginn der Impfaktionen speziell beim Gesundheitspersonal aufgetretene Skepsis. „Es herrschte viel Verunsicherung“, räumte Jonas bei der Präsentation der Aktion ein. In zahlreichen Informationsveranstaltungen seien die Vorbehalte dann ausgemerzt worden. Das hehre Ziel jetzt: „Wir wollen die letzten Zweifler davon überzeugen, dass die Impfung der einzige Weg aus der Pandemie ist“, betonten die Ärztevertreter. Auch in der täglichen Arbeit mit Patienten gebe es viele Fragen. „Die Leute werden beinahe täglich mit Informationen überflutet“, berichtete Daniela Jonas. #genug Corona – Fakten zur Coronaimpfung soll jedem die Möglichkeit geben, seine persönliche Impfentscheidung gut treffen zu können. „Wir sehen es als unseren gesellschaftlichen Auftrag, durch transparente Faktenvermittlung das Vertrauen in die Impfung zu stärken“, unterstrich Michael Jonas.
Klare Haltung
Oft falle es bei der Masse der Meldungen schwer, den Durchblick zu bewahren und zu erkennen, welche Aussagen auf Fakten beruhen und welche nicht. „Auf diese Weise entstehen Unsicherheiten in der Bevölkerung, die sich inzwischen auch in Form einer gewissen Impfskepsis äußern“, schilderte Alexandra Rümmele-Waibel ihre Eindrücke. Besonders die Diskussion um den Impfstoff AstraZeneca sorgt in den Ordinationen demnach für Gesprächsbedarf. „Alles, was zugelassen ist, ist hervorragend“, tritt der Ärztekammerpräsident diesbezüglichen Befürchtungen entgegen. Aus Sicht der Mediziner gibt es dazu eine klare Haltung: „Eine Impfung ist die einzige Möglichkeit, sich gegen einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf zu schützen.“
Durch die gezielte Ansprache und Vernetzung mit Multiplikatoren von Bildung, Wirtschaft, Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen möchte die Ärztekammer eine breite Bevölkerung erreichen. An Einzelpersonen richtet sich das Angebot nicht. „Das wäre administrativ nicht zu bewältigen“, begründete Jonas. Interessenten können sich bei der Ärztekammer in Dornbirn melden: „Es ist alles vorbereitet.“ Michael Jonas hofft, dass sich als Referenten auch Kollegen mit migrantischem Hintergrund melden, um auch diesen Personenkreis zu erreichen. VN-MM