In Lauterach startete die nächste Wohnbauoffensive

In drei größeren Anlagen entstehen insgesamt mehr als 120 Wohnungen.
Lauterach Nach den Großprojekten Lerchenpark, Montfortplatz, Fellentor und Sonnwies hat Lauterach eine kurze Wohnbau-Verschnaufpause eingelegt. Was nicht bedeutet, dass die Schaffung von Wohnraum komplett ausgesetzt war, aber die Errichtung großer Wohnanlagen, die in jüngster Vergangenheit ganz maßgeblich für das überdurchschnittlich starke Bevölkerungswachstum verantwortlich war, fand zuletzt nicht statt. Deshalb ist auch die rasante Zunahme der Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren etwas abgeflacht.
Kleinere Vorhaben
Was jedoch nicht gleichbedeutend mit einem generellen Wohnbaustopp war, die realisierten Projekte betrafen jedoch zuletzt kleine Einheiten – vom Einfamilienhaus bis zu Anlagen bis einer Größenordnung von rund einem Dutzend Wohnungen. Solche Vorhaben entstanden etwa an Stelle des Gasthofs Weingarten, wo jetzt eine Wohnanlage mit rund einem Dutzend Einheiten steht. Ebenso in der Achsiedlung. Auch an der Ecke Harderstraße/Reitschulstraße wurde eine ähnliche Anlage bezogen. Hier sind sechs Wohnungen mit Geschäftseinheiten kombiniert. In der Quellengasse ist ein Projekt mit 16 Wohnungen im Bau.
Wieder eine Nummer größer
Jetzt, so Bürgermeister Elmar Rhomberg, geben es die Wohnbauträger in Lauterach wieder eine Nummer größer: In drei Projekten, deren Bau zum Teil schon gestartet wurde, entstehen insgesamt mehr als 120 Wohnungen in unterschiedlicher Konzeption. Wie berichtet, mischt Alexander Stuchly mit seinen Continuum Immobilien dabei mit einem neuen Modell mit. Mit seinem Partner Clemens Pichler hat er die Idee der Micro-Wohnungen umgesetzt. Dabei sind Wohnen und Arbeiten auf rund 30 Quadratmetern kombiniert – ideal für Singles, denen in Lauterach bis Herbst 2022 insgesamt 29 derartige Mietwohnungen zur Verfügung stehen werden.
Weitere Wohnungen
Nur wenige Gehminuten von dieser Baustelle entfernt wühlen sich Im Steinach die Bagger für ein Projekt der Vogewosi in den Boden. Direkt an der Bahnlinie entstehen hier 24 Wohnungen. In unmittelbarer Nachbarschaft, ebenfalls Im Steinach, plant die Wohnbauselbsthilfe eine Anlage mit fünf Objekten und insgesamt rund 70 Wohnungen. Hier sind die Planungen weit fortgeschritten, es geht noch um Details, ehe der Bauantrag gestellt wird.
Ein kräftiger Schub
„Diese Projekte – einschließlich des Vorhabens in der Quellengasse – bringen wieder einen kräftigen Schub für unsere Gemeinde“, so Bürgermeister Rhomberg, der sich besonders über die breite Palette des entstehenden Angebots freut, denn von der Kleinstwohnung für Singles bis zur klassischen Miet- oder Mietkaufwohnung ist bei den neuen Vorhaben alles dabei.
„Beim Vorhaben der Wohnbauselbsthilfe ist sogar eine Kleinkindbetreuung vorgesehen“, freut sich der Gemeindechef über eine Infrastruktur, die schon vor einigen Jahren bei einem Pilotprojekt in der Achsiedlung initiiert wurde. „Die Kleinkindbetreuung Blumenweg ist vor allem für die Familien in der Kleinwohnanlage gedacht, denn hier sind Wohnungen und Kleinkindbetreuung idealerweise im gleichen Haus.“
Das gleiche Modell soll jetzt in der – wesentlich größeren – Anlage Im Steinach umgesetzt werden. „Details werden derzeit noch verhandelt, aber wir sind guter Dinge, dass eine solche Lösung umgesetzt werden kann“, so Rhomberg. Risiko sieht er dabei keines, denn „sollte sich irgendwann einmal herausstellen, dass kein Bedarf mehr gegeben ist, dann können die Räumlichkeiten der Kleinkindbetreuung ohne großen Aufwand in Wohnraum umgestaltet werden.“ STP

