Verantwortung, Technik, Natur

Ing. Helmuth Kaizler (79) starb unerwartet bei einer Skitour.
BREGENZ Am 13. Februar ist Ing. Helmuth Kaizler (79) bei einer Skitour in seinen geliebten Bergen im Angesicht der Nobspitze unerwartet verstorben.
Helmuth Kaizler wurde am 22. April 1941 in Arad in Rumänien geboren. Seine Kindheit wurde im Herbst 1944 durch die gemeinsame Flucht mit Eltern und Großeltern über Ödenburg nach dem Westen dramatisch geprägt. Der Weg ins Ungewisse endete dann auf einem Bauernhof bei Reutte in Tirol. Sein Vater fand bald eine Arbeitsstelle und eine Wohnung und so verbrachte Helmuth Kaizler dort die Volks- und Hauptschulzeit. Das technische Interesse führte ihn dann an die HTL in Bregenz, die er 1962 abschloss.
Mit einem selbstgebauten Faltboot begann er den Bodensee zu erkunden und in der Bregenzer Eishockey-Mannschaft war er ein beachteter Neueinsteiger. Langjährige Freundschaften fand er in der MKV-Verbindung Wellenstein Bregenz. Im Tanzkurs mit der Abschlussklasse der Handelsschule Marienberg lernte er dann mit Waltraud seine Lebenspartnerin kennen.
Helmuth Kaizlers berufliche Laufbahn begann zunächst in Reutte. Allerdings ergab sich rasch ein Wechsel zurück nach Vorarlberg und zwar zur Schuhsohlenfabrik in Höchst. So konnte er seinen Hang zum See und auch zu seiner Waltraud verbinden und einer Hochzeit stand nichts mehr im Wege.
Allabendlich und an den Wochenenden wurde nun mit der „neuen“ Familie am Bau des Eigenheimes am Prälatendamm gewerkt. Im Jahre 1965 kam Sohn Christian zur Welt und 1970 vervollständigte Tochter Claudia die Familie.
Als sich sein bisheriger Arbeitgeber aus Vorarlberg zurückzog, fand Helmuth Kaizler bei Elektra Bregenz ein neues Betätigungsfeld.
Aber auch dieser Bereich wanderte aus Vorarlberg ab und Helmuth Kaizler musste sich wieder neu orientieren, zunächst im Beschlägebau bei Blum und schlussendlich bei der Produktion von Leuchten bei der Firma Zumtobel in Dornbirn. Auch nach dem Übertritt in die Pension war er dort ein gefragter fachkundiger Begleiter bei Betriebsbesichtigungen. Bis zuletzt verfolgte er die Entwicklungen mit Interesse.
Auf dem See war Helmuth Kaizler zunächst als Segler unterwegs, bald erkannte er die Möglichkeiten, die der Rudersport bot. Im legendären Veteranen-Achter war Helmuth viele Jahre zunächst auf internationalen und nationalen Regatten und dann auch auf Wanderfahrten auf vielen Gewässern unterwegs. Über zehn Jahre leitete er den Ruderverein Wiking Bregenz und sorgte auch dort für die Weiterentwicklung.
Mit seinen Freunden war er viel in den Bergen, in der Silvretta und auch in Südtirol entlang der ehemaligen Fronten des Ersten Weltkrieges. So war es stimmig, dass er mit einer für ihn wichtigen Bezugsperson, Ekkehard Isbert, seinen letzten Weg gehen durfte.
Der Milizoffizier
Parallel zur beruflichen Karriere erreichte Helmuth mit viel Engagement nach einer Nachhollaufbahn als Milizoffizier den Dienstgrad eines Hauptmanns und übte mit „seiner“ Wachkompanie Bregenz mit viel Umsicht und Elan. Seine militärische Laufbahn schloss er 1995 als Logistikverantwortlicher des Ersatzregimentes 91 ab. In den frühen Jahren seiner mehr als 45-jährigen Mitgliedschaft in der Offiziersgesellschaft Vorarlberg hat er als Beirat im Vorstand die Erneuerung dieses Vereins mitgeprägt und sich als einer der Proponenten für das militärische Fortbildungsangebot für junge Milizoffiziere große Verdienste erworben.
Soldatische Tugenden wie Kameradschaft, Disziplin, Fürsorge für die anvertrauten Soldaten und Zielstrebigkeit waren für ihn keine Worthülsen, sondern er hat diese gelebt. EE