Dornbirner Verein verstärkt Senegal-Hilfe

Politische Unruhen vergrößern die Not der armen Bevölkerung.
Dornbirn Die Situation im Senegal ist angespannt – die Menschen leiden nicht nur unter den Folgen der Coronakrise, sondern seit einigen Tagen wird das Land von schweren Unruhen erschüttert. Auslöser für die Ausschreitungen ist die Festnahme des Oppositionsführers Ousmane Sonko. In der Hauptstadt Dakar und in anderen Städten des Landes kam es zu Plünderungen und Ausschreitungen, bei denen Berichten zufolge mehrere Menschen starben. „Wir haben einen Anruf aus MBalling erhalten, der uns in Schock und Sorge versetzt hat“, erzählt die Dornbirnerin Natalie Moosmann, die mit ihrem Verein „Wissen macht Stark“ Bildungs- und Sozialprojekte im Senegal umsetzt.
Lebensmittelpakete für Familien
Informiert wurde die Vereinsobfrau von ihrem Koordinator vor Ort, der ihr von eskalierenden Demonstrationen berichtete und davon, dass sich die Menschen vor Plünderern fürchten. Die Bürger werden aufgerufen, zu Hause zu bleiben, und die Schulen haben vorsorglich zumindest für eine Woche geschlossen. „Auch Menschen ohne politische Beweggründe nutzen die Demos, um zu plündern. Viele Familien leiden aktuell unter finanziellen Engpässen, manchen fehlt sogar das Geld, um Lebensmittel zu kaufen“, weiß Natalie Moosmann. Aus diesem Grund haben die Vereinsverantwortlichen beschlossen, alle 650 Familien in „ihrem Dorf“ MBalling mit Essenspaketen zu versorgen. „Auf diese Weise versuchen wir, unsere Dorfgemeinschaft vor gefährlichen Plünderungen zur Nahrungsbeschaffung zu bewahren“, erklärt Natalie Moosmann. Für die „Großaktion“ benötigt der Verein insgesamt 35.000 Euro. Ein Lebensmittelpaket kostet 54 Euro und besteht aus einem Sack Reis (50 kg), einem Sack Hirse (20 kg), zehn Litern Öl, je fünf Kilo Zwiebeln, Zucker und Salz und einem Huhn. „Jede Spende, ganz gleich wie groß, zählt!“, betont Moosmann. lcf
„Vielen Familien in MBalling fehlt das Geld, um Lebensmittel zu kaufen.“
