Lustenauer Grüne wollen Rheintunnel statt Rheinbrücke

Unter statt über dem Rhein: „Experten sollen sich damit befassen“, sagt Manfred Hagen.
Lustenau Die stark befahrene Rheinbrücke von Lustenau nach Au ist am Ende ihres Daseins. Täglich 14.500 Fahrzeuge befahren den Übergang in die Schweiz, das 64 Jahre alte Bauwerk soll durch ein neues ersetzt werden.
Oder doch nicht? Geht es nach den Lustenauer Grünen, so soll die Brücke einem Tunnel weichen. „Wir bringen am Donnerstag in der Gemeindevertretungssitzung einen Antrag zur Prüfung einer Untertunnelung ein. Diese wäre weiter südlich vom jetzigen Standort denkbar. Wir sehen in einer Querung unter dem Rhein zwei große Vorteile. Der Standort am südlichen Kerngebiet würde Verkehr aus der Gemeinde hinaus verlagern, und der Tunnel wäre eine raumsparende Lösung“, zählt Grünen-Vertreter Manfred Hagen (67) die aus seiner Sicht bestehenden Vorzüge auf.
Experten gefragt
Hagen, ein Umweltaktivist aus echtem Schrot und Korn, bringt dabei sogar schüchtern die S 18 ins Spiel. „Sollte diese Straße kommen, würde eine Querungslösung im Süden der Gemeinde das Dorfzentrum noch mehr entlasten.“
Hagen und seine Mitstreiter haben zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten Pläne, wie das Ganze aussehen soll. Nur Ideen. „Als Standort des Tunnels böte sich der Bereich beim Reichshofstadion nahe der entstehenden Fahrradbrücke an, als Verlängerung der Achse Millenniumpark-Rhein. Aber das ist nur ein Vorschlag von uns. Ich möchte, dass sich die Experten ernsthaft mit der Idee eines Tunnels und eines Standorts außerhalb des Zentrums auseinandersetzen“, betont Hagen.
Bis jetzt nur Ideen
Auch über die Länge einer Unterbodentrasse in die Schweiz könne man diskutieren. Der Startpunkt sei laut Hagen schon von einem der Kreisverkehre der L 204 möglich. „Es wäre ein fataler Fehler, die Diskussion über mögliche denkbare Varianten wie eine Tunnellösung als Alternative zu einer Brück von vornherein auszuschließen“, ist der Naturschützer überzeugt. Hagen ortet für seine Ideen Aufgeschlossenheit bei den Schweizer Nachbarn.
In den Augen von Bürgermeister Kurt Fischer (57, ÖVP) ist die Initiative der Grünen mit dem Antrag für eine Prüfung dieser Querungsmöglichkeit in die Schweiz nicht notwendig. „Dass diese Alternative geprüft wird, ist im Projetdesign ja ohnehin vorgesehen“, meint Fischer.
Stark belastet
Die jetzige Rheinbrücke in die Schweiz wird vor allem durch den Schwerverkehr stark belastet. Zum letzten Mal wurde sie im Sommer des Jahres 2016 saniert. Geht es nach Bürgermeister Fischer, sollte eine neue Brücke kleiner dimensioniert sein, da der Hauptverkehr in die Schweiz nach Bau der Entlastungsstraße über den Knoten St. Margrethen geleitet würde. Sollte es überhaupt eine Brücke brauchen. . .