„Höchst“ dubiose Coronaleugner

Polizeiaktion gegen rätselhafte Veranstaltung von Maskenverweigerern in Höchst.
Höchst Es ist eine seltsame Geschichte: Bereits am vergangenen Samstag wurde die Polizeiinspektion Höchst gegen 17.30 Uhr über eine Veranstaltung in der „alten Stuhlfabrik“ in Höchst informiert. Bei der Kontrolle durch eine Polizeistreife konnten rund 30 Personen angetroffen werden, die allesamt keinen Mund- und Nasenschutz trugen und auch den geforderten Sicherheitsabstand von zwei Metern nicht einhielten.
„Edelmetalle und Geldanlage“
Doch wer waren diese Leute? Ronald Sieber, Kommandant der Polizeiinspektion Höchst, kann es gegenüber den VN nicht konkret definieren. Weil er es schlicht und einfach nicht weiß.
„Sie waren sehr unkooperativ und wenig auskunftsfreudig“, begründet er. Offenbar habe die eigenartige Gesellschaft, die sich aus Leuten aus dem grenznahen deutschen Bereich und aus Innerösterreich zusammensetzte, hier eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema „Edelmetalle und Geldanlage“ durchgeführt. Behaupteten sie zumindest.
Doch das glaubt der Kommandant nicht. „So wie die sich gegenüber uns verhalten haben, habe ich eher den Eindruck, dass es sich dabei unter anderem um Corona-Leugner, aber auch um Leugner des Staates ging. Jedenfalls sprachen sie uns jedes Recht einer Kontrolle ab.“ Also eine Versammlung von jenen berüchtigten „Reichsbürgern“? Das lasse sich nur erahnen, so Sieber zu den VN. „Vorarlberger waren jedenfalls keine dabei.“ Die Veranstaltung fand in einem leeren Fabriksgebäude, also einem neutralen Ort, statt.
Festnahmen ausgesprochen
Jedenfalls hatte der Veranstaltungsleiter den einschreitenden Beamten den Zutritt zum Versammlungsgebäude zuerst verwehrt. Deshalb wurde die Gesundheitsbehörde informiert.
Gegen drei Personen musste wegen ihres zunächst unkooperativen Verhaltens die Festnahme ausgesprochen werden, die nach erfolgter Identitätsfeststellung jedoch wieder aufgehoben werden konnte. Die Versammlung wurde von der Polizei beendet und die Teilnehmer verließen das Gebäude.
72 Anzeigen
Sämtliche Personen wurden wegen Übertretungen nach dem Covid19-Maßnahmengesetz in Verbindung mit der Covid19-Notmaßnahmenverordnung bzw. nach der Covid19-Einreiseverordnung an die Bezirkshauptmannschaft Bregenz angezeigt. „Insgesamt haben wir 72 Anzeigen erstattet“, sagt Sieber. Doch die Sache ist noch nicht beendet. Aufgrund der Personendaten werde man nun nachforschen, ob die Betreffenden nicht bereits anderweitig amtlich registriert sind. VN-GS